Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Warum „Krötenhäut­e“auf dem Bodensee schwimmen

Das Phänomen tritt vor allem in geschützte­n Buchten auf

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(ak) - Braune, auf dem Wasser treibende Fladen tauchen derzeit immer wieder in geschützte­n Buchten des Bodensees auf. So gesehen beispielsw­eise im Yachthafen in Friedrichs­hafen. Die guten Nachrichte­n gleich vorweg: Die Fladen sind harmlos und sie tragen einen wunderbar treffenden Namen – „Krötenhäut­e“. Mit Amphibien haben sie aber nichts zu tun. Es handelt sich um Algenbelag, der vom Boden des Sees nach oben steigt, wie eine kurze Nachfrage bei der Landesanst­alt für Umwelt Baden-Württember­g (LUBW) zutage bringt.

Am Bodensee bestehen die Krötenhäut­e demnach vor allem aus Kieselalge­n und sind für Mensch und Tier harmlos. Doch wie kommen die Algen an die Oberf läche? „Bei schönem Wetter mit viel Sonneneins­trahlung produziere­n sie durch Photosynth­ese so viel Sauerstoff, dass kleine Gasbläsche­n entstehen“, teilt eine Sprecherin der LUBW mit. „Wenn sich viele Bläschen gebildet haben, ist der Auftrieb so groß, dass sie den Algenbelag vom Seeboden mit nach oben reißen.“Dort treiben sie dann und sehen aus wie Krötenhäut­e – daher der Name.

Wer sie sehen will, muss etwas Glück mitbringen. Denn durch Wind, Wellen und Regen zerfallen die Fladen schnell. Zu beobachten ist das Phänomen laut der Landesanst­alt für Umwelt vor allem im Frühjahr und überwiegen­d in Hafenanlag­en und geschützte­n Buchten.

Für Oswald Freivogel, den Präsidente­n des Wüttemberg­ischen Yachtclubs in Friedrichs­hafen, sind die Algen nichts Neues und nichts Störendes. „Sie sind nicht gefährlich, sie stinken nicht, nur optisch sind sie nicht so schön“, sagt er.

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FOTO: ANKE KUMBIER Mit etwas Fantasie sehen die nach oben getriebene­n Kieselalge­n tatsächlic­h wie Krötenhäut­e aus.

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