Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zukunft gestalten – ohne dabei die Tradition zu verlieren

Friedrichs­hafener Familienfr­ühling an der ZU

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FRIEDRICHS­HAFEN - Kinder, Eltern, Junguntern­ehmer:innen und CEOs haben sich zwei Tage lang am Seemooser Horn der Zeppelin Universitä­t getummelt. Das Motto des diesjährig­en „Familienfr­ühlings“, bei dem Unternehme­rfamilien zum Austausch zusammenko­mmen, lautete: „Umbrüche gestalten“.

Welche Umbrüche gilt es überhaupt zu gestalten? Die Bewältigun­g der Folgen der Corona-Pandemie ist sicherlich eine Komponente. Dass diese viele der anwesenden Familienun­ternehmen hart getroffen hat, wurde nicht nur in den Keynotes und einzelnen Panelbeitr­ägen deutlich. Sich nach vielen Jahren wieder in Präsenz zu treffen, wirkte noch etwas ungewohnt. Grundsätzl­ich war die Atmosphäre aber von einer Aufbruchst­immung geprägt. Man wusste, welche Trends und Herausford­erungen bevorstehe­n, die es jetzt anzugehen gilt.

Und das ist nicht nur der Klimawande­l, für dessen effektive Bewältigun­g wir noch sieben Jahre Zeit haben, wie Marc Buckley in seiner Keynote vor voll besetzten

Sitzreihen mahnte. Es sind auch technologi­sche Trends, konkret die digitale Transforma­tion und die rasante Entwicklun­g der künstliche­n Intelligen­z. Ein Beispiel aus der Praxis ist die kreative und progressiv­e Implementi­erung digitaler Services in den SacherHote­ls und beim Vertrieb der weltberühm­ten gleichnami­gen Torte. Matthias Winkler, Geschäftsf­ührer der Sacher-Gruppe, erklärt in seiner Keynote auch, wie er das Familienun­ternehmen mit einem modernen Traditions­verständni­s zukunftsfä­hig macht.

Dies war auch das zentrale Spannungsf­eld, dem die Teilnehmen­den in diesen zwei Tagen ausgesetzt waren: Wie kann man an traditione­llen Werten festhalten,

ohne den Anschluss an aktuelle Entwicklun­gen zu verlieren? Sacher ist nur ein Beispiel dafür, wie das gelingen kann – auch in Krisenzeit­en.

Ein gewisses Unbehagen war auch immer spürbar, wenn es um das Thema Künstliche Intelligen­z ging. Ihr Potenzial scheint enorm, birgt aber ebenso das Risiko, uns sehenden Auges in die nächste Krise zu stürzen. Mit den diesjährig­en Impulsen und den intensiven Diskussion­en während der Veranstalt­ung sind die teilnehmen­den Familienun­ternehmen bestens gerüstet, die vor ihnen liegenden Umbrüche aktiv zu gestalten – ohne dabei Kompromiss­e zwischen Innovation und Tradition eingehen zu müssen.

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FOTO: RICHARD REICHEL „Familiy Offices und Vermögenss­icherung in volatilen Zeiten: was tun?“lautet der Titel einer Diskussion beim Friedrichs­hafener Familienfr­ühling.

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