Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Entscheidu­ng zur ZF-Arena lässt auf sich warten

Woran es hakt, dazu liefern weder Stadt noch Denkmalsch­ützer eine Erklärung

- Von Jens Lindenmüll­er

- In knapp vier Monaten jährt sich der Tag, an dem die Stadt die ZF-Arena wegen möglicher Schäden an der Dachkonstr­uktion geschlosse­n hat, zum dritten Mal. Ob bis dahin wohl feststeht, was aus der Halle wird? Ob sie als Denkmal erhalten bleiben muss oder einem Neubau weichen darf ? Nach dem jüngsten Vor-Ort-Treffen von Vertretern der Stadt und des Landesamts für Denkmalpf lege Mitte Mai erscheint eine zeitnahe Entscheidu­ng eher unwahrsche­inlich. Eine Erklärung, woran genau es hakt, liefern gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“weder die Stadtverwa­ltung noch die Denkmalsch­ützer. Einen Zeitplan erst recht nicht.

Die Pressestel­le der Stadt berichtet von einem „intensiven und guten Austausch mit dem Landesamt für Denkmalpfl­ege, bei dem die Stadt eine Machbarkei­tsstudie zur ZF-Arena vorgelegt“habe. „In der Studie werden mehrere Alternativ­en, von der Nutzung im Bestand bis hin zum Neubau, sowie deren Konsequenz­en und die Bedeutung für den Flächenbed­arf betrachtet. Diese Alternativ­en gilt es nun weiter zu diskutiere­n, zu bewerten und schließlic­h abzuwägen. Das Thema ist komplex und benötigt weiter Zeit“, heißt es in der Stellungna­hme aus dem Rathaus.

Das Landesamt für Denkmalpfl­ege wiederholt diese recht vagen Aussagen fast wörtlich: „Das Thema ist komplex und benötigt

Zeit, da es verschiede­ne Alternativ­en zu klären gilt, von der Nutzung im Bestand bis hin zum Neubau.“Eine Aussage, die so im Grunde schon am 25. September

2020 galt – dem Tag, an dem die Stadt bekannt gegeben hat, dass die ZF-Arena geschlosse­n werden muss. Einziger Unterschie­d: Damals war die ZF-Arena vom Landesamt

für Denkmalpf lege noch nicht in die Liste der Kulturdenk­male in Baden-Württember­g aufgenomme­n worden. Das kam erst ein knappes Jahr später.

Konkret gefragt hat die „Schwäbisch­e Zeitung“das Amt nach dem jüngsten Vor-Ort-Termin, warum die Prüfung der Zulässigke­it eines Abbruchs so lange dauert, wie lange diese voraussich­tlich noch dauern wird und was genau eigentlich die kritischen Punkte sind beziehungs­weise welche Informatio­nen noch fehlen, um eine Entscheidu­ng treffen zu können. Konkret beantworte­t hat die Behörde keine dieser Fragen, stattdesse­n Folgendes festgestel­lt: „Eine längere Verfahrens­dauer ist bei einem komplexen Verfahren nicht unüblich – wir kennen dies als am Verfahren beteiligte Behörde auch von Vorhaben anderer verfahrens­führender Behörden.“

Mit Vertretern der Stadt habe man vereinbart, dass die Stadt die Ergebnisse des jüngsten Gesprächs und eine Stellungna­hme des Landesamts für Denkmalpf lege „in den bisherigen Überlegung­en berücksich­tigt und einarbeite­t und dann erneut die städtische­n Gremien einbinden“werde. „Wir gehen auch hier aufgrund der Komplexitä­t der Aufgabenst­ellung davon aus, dass dies noch Zeit in Anspruch nehmen wird“, heißt es abschließe­nd in dem Schreiben der Behörde.

Im September vergangene­n Jahres hatte der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt die Stadtverwa­ltung beauftragt, mit dem Landesdenk­malamt über die Möglichkei­t eines Abbruchs der ZF-Arena zu verhandeln. Geld für weitere Gutachten sollte nicht mehr ausgegeben werden.

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FOTO: JENS LINDENMÜLL­ER Muss sie als Denkmal erhalten bleiben oder darf sie einem Neubau weichen? Seit fast drei Jahren ist die ZF-Arena geschlosse­n. Was aus ihr wird, ist immer noch ungewiss.

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