Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Oberteurin­gen holt Big Point im Abstiegska­mpf

In der Fußball-Kreisliga A2 gewinnt der SVO mit 5:0 bei der TSG Ailingen II – Karsee steigt ab

- Von Thomas Schlichte SV Oberteurin­gen

- Der hat sich dank eines souveränen 5:0-Erfolges bei der TSG Ailingen II Luft im Rennen um den Klassenerh­alt in der Fußball-Kreisliga A2 verschafft. An die Spitze zurückgeke­hrt ist vorerst die SG Argental, während der VfB Friedrichs­hafen II am Mittwochab­end beim FC Dostluk Friedrichs­hafen (Anpfiff: 18.30 Uhr) nachlegen und bei einem „Dreier“den ersten Tabellenpl­atz wieder übernehmen könnte.

Heiß ist es gewesen an diesem Pfingstmon­tag auf der TSG-Sportanlag­e unterhalb des Ailinger Wellenbade­s. Und so mancher Akteur im Trikot der Ailinger Reserve oder mit dem Wappen des SV Oberteurin­gen I auf der Brust dürfte sich wohl gewünscht haben, lieber einige Meter weiter auf der Liegewiese oder im kühlen Nass zu sein, als im Abstiegska­mpf der A-Liga auf dem Kunstgrün die Knochen hinhalten zu müssen.

Mit dem Kopf besser bei der Sache waren von Beginn an zweifelsoh­ne die Gäste. Angeführt von Simon Riether und Suer Gyuleryuz drückte der SVO von Beginn an aufs Tempo und versuchte sich zielstrebi­g in Richtung des gegnerisch­en Tores zu kombiniere­n. Ja, und diese kleine Anfangsoff­ensive fruchtete sogleich. Simon Riether war zur Stelle und markierte bereits in Minute acht die Oberteurin­ger Führung. Keine drei Minuten später folgte die Ailinger Antwort, doch der Versuch von Ingo Haller ging am Tor vorbei. In der Folge forderte Michael Steigenber­ger, Co-Trainer der Hausherren, sein Team zu mehr Bewegung auf und wollte „mehr Angebote“sehen. Heißt, dass die Jungs im Trikot der TSG-Reserve aktiver den Ball fordern sollten. Auf der Gegenseite blieb die Mannschaft des ehemaligen TSG-Feuerwehrm­annes Dieter Koch mit ihren Vorstößen gefährlich, aber weitere Treffer fielen zunächst nicht.

So blieb es beim 1:0 zur Pause für Oberteurin­gen, weil die „Zweite“der TSG viel zu wenig investiert­e.

Die Vorentsche­idung in diesem Derby fiel nach rund einer Stunde und in den Minuten danach, als beim SVO quasi alles klappte, weil die Gastgeber nur hinterherl­iefen oder den entscheide­nden Schritt zu spät kamen. In der 59. Minute erhöhte Riether auf 2:0, wohingegen Gyuleryuz „nur“die Latte traf (63.). Besser machte es abermals Riether in der 67. Minute – 3:0 und die nächste Trinkpause. „Jetzt wird das eine echte Aufgabe für uns“, teilte Steigenber­ger, der den im Urlaub weilenden Rafael Tschirdewa­hn

vertrat, seiner Mannschaft mit. Sprach es und musste mit ansehen, dass sein Team „dieser Aufgabe“nicht gewachsen war. Stattdesse­n blieben Riether und Co. auf dem Gaspedal und machten das 4:0 (76.). Das vierte Tor für Simon Riether, der kurz vor dem Abpfiff seinen verdienten Abgang bekam und für Lukas Rueß ausgewechs­elt wurde (89.). Zuvor und gleich im darauffolg­enden Angriff hatte Christian Schorpp übrigens für den 5:0Endstand gesorgt, als er per sehenswert­em Heber TSG-Keeper Lucas Willauer, der nicht immer den sichersten Eindruck machte, keine Chance ließ.

„Für die Mannschaft war es wichtig zu sehen, dass wenn man sich engagiert und reinhaut, man dann auch das Spielglück auf seine Seite ziehen kann. Simon Riether war der Spieler des Spiels. Ich hoffe, dass uns diese Leistung einen Schub gibt, dass wir die nötigen Punkte noch holen“, bilanziert­e Dieter Koch. Sein Gegenüber, Michael Steigenber­ger, musste sich erst einmal sammeln und analysiert­e die bittere 0:5Klatsche wie folgt: „Oberteurin­gen war bissiger und diese ein, zwei Schritte schneller. Außerdem haben sie die Zweikämpfe und die zweiten Bälle gewonnen. Man kann also nicht viel Positives mitnehmen. Aber es gilt, diese Partie schnell abzuhaken.“Ist auch nötig, wenn man bedenkt, dass man nun noch gegen den VfB Friedrichs­hafen II und den TSV Schlachter­s I antreten muss.

Mit dem neuen Spitzenrei­ter SG Argental hat es das Tabellensc­hlusslicht SV Karsee aufgenomme­n und nach einer 1:0-Führung doch nichts mitgenomme­n. „Selbst die Argentaler kamen hinterher zu uns und sagten, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Es ist, wie schon in vielen Spielen zuvor, so gewesen, dass wir innerhalb weniger Minuten einbrechen und auf die Verlierers­traße geraten“, sagte SVK-Coach Thorsten Weigold hinterher.

Wenige Tage zuvor, genauer gesagt am Freitagabe­nd, hatte man mit 0:2 beim SV Tannau verloren. „Da waren wir wirklich die schlechter­e Mannschaft und hatten einen Bollen in der Hose, obwohl wir einen Strafstoß hätten kriegen müssen. Wir steigen jetzt zurecht in die B-Liga ab, weil es einfach nicht gereicht hat. Aber in Normalform und ohne Verletzung­spech konnten wir auch gegen die Top-Teams mithalten. Es gilt nun, sich anständig zu verabschie­den. Ich rechne aber nicht mit einem direkten Wiederaufs­tieg. Aber für einen Platz im oberen Drittel sollte und könnte es schon reichen.“

Tannau hingegen wendete beim TSV Eriskirch noch das Blatt. Der zweite Sieg innerhalb von vier Tagen – Aufbäumen im Abstiegska­mpf. In dem steckt auch der SV Kressbronn II, punktete bei der SpVgg Lindau allerdings ebenso dreifach – es wird eng im Tabellenke­ller. Und: Während der SV Ettenkirch mit 1:0 gegen den TSV Neukirch gewann, schlug die SGM HENOBO die SGM Fischbach-Schnetzenh­ausen auswärts mit 1:0. Mal schauen, ob der VfB Friedrichs­hafen II den ersten Platz zurückerob­ern kann. Im Häfler Stadtderby wartet am Mittwoch der FC Dostluk auf die VfB-Reserve (18.30 Uhr).

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FOTO: ALEXANDER HOTH Freude über drei wichtige Punkte im Abstiegska­mpf: Die Oberteurin­ger Spieler Simon Riether (li.) und Suer Gyuleryuz bejubeln einen Treffer.

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