Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Oberteuringen holt Big Point im Abstiegskampf
In der Fußball-Kreisliga A2 gewinnt der SVO mit 5:0 bei der TSG Ailingen II – Karsee steigt ab
- Der hat sich dank eines souveränen 5:0-Erfolges bei der TSG Ailingen II Luft im Rennen um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A2 verschafft. An die Spitze zurückgekehrt ist vorerst die SG Argental, während der VfB Friedrichshafen II am Mittwochabend beim FC Dostluk Friedrichshafen (Anpfiff: 18.30 Uhr) nachlegen und bei einem „Dreier“den ersten Tabellenplatz wieder übernehmen könnte.
Heiß ist es gewesen an diesem Pfingstmontag auf der TSG-Sportanlage unterhalb des Ailinger Wellenbades. Und so mancher Akteur im Trikot der Ailinger Reserve oder mit dem Wappen des SV Oberteuringen I auf der Brust dürfte sich wohl gewünscht haben, lieber einige Meter weiter auf der Liegewiese oder im kühlen Nass zu sein, als im Abstiegskampf der A-Liga auf dem Kunstgrün die Knochen hinhalten zu müssen.
Mit dem Kopf besser bei der Sache waren von Beginn an zweifelsohne die Gäste. Angeführt von Simon Riether und Suer Gyuleryuz drückte der SVO von Beginn an aufs Tempo und versuchte sich zielstrebig in Richtung des gegnerischen Tores zu kombinieren. Ja, und diese kleine Anfangsoffensive fruchtete sogleich. Simon Riether war zur Stelle und markierte bereits in Minute acht die Oberteuringer Führung. Keine drei Minuten später folgte die Ailinger Antwort, doch der Versuch von Ingo Haller ging am Tor vorbei. In der Folge forderte Michael Steigenberger, Co-Trainer der Hausherren, sein Team zu mehr Bewegung auf und wollte „mehr Angebote“sehen. Heißt, dass die Jungs im Trikot der TSG-Reserve aktiver den Ball fordern sollten. Auf der Gegenseite blieb die Mannschaft des ehemaligen TSG-Feuerwehrmannes Dieter Koch mit ihren Vorstößen gefährlich, aber weitere Treffer fielen zunächst nicht.
So blieb es beim 1:0 zur Pause für Oberteuringen, weil die „Zweite“der TSG viel zu wenig investierte.
Die Vorentscheidung in diesem Derby fiel nach rund einer Stunde und in den Minuten danach, als beim SVO quasi alles klappte, weil die Gastgeber nur hinterherliefen oder den entscheidenden Schritt zu spät kamen. In der 59. Minute erhöhte Riether auf 2:0, wohingegen Gyuleryuz „nur“die Latte traf (63.). Besser machte es abermals Riether in der 67. Minute – 3:0 und die nächste Trinkpause. „Jetzt wird das eine echte Aufgabe für uns“, teilte Steigenberger, der den im Urlaub weilenden Rafael Tschirdewahn
vertrat, seiner Mannschaft mit. Sprach es und musste mit ansehen, dass sein Team „dieser Aufgabe“nicht gewachsen war. Stattdessen blieben Riether und Co. auf dem Gaspedal und machten das 4:0 (76.). Das vierte Tor für Simon Riether, der kurz vor dem Abpfiff seinen verdienten Abgang bekam und für Lukas Rueß ausgewechselt wurde (89.). Zuvor und gleich im darauffolgenden Angriff hatte Christian Schorpp übrigens für den 5:0Endstand gesorgt, als er per sehenswertem Heber TSG-Keeper Lucas Willauer, der nicht immer den sichersten Eindruck machte, keine Chance ließ.
„Für die Mannschaft war es wichtig zu sehen, dass wenn man sich engagiert und reinhaut, man dann auch das Spielglück auf seine Seite ziehen kann. Simon Riether war der Spieler des Spiels. Ich hoffe, dass uns diese Leistung einen Schub gibt, dass wir die nötigen Punkte noch holen“, bilanzierte Dieter Koch. Sein Gegenüber, Michael Steigenberger, musste sich erst einmal sammeln und analysierte die bittere 0:5Klatsche wie folgt: „Oberteuringen war bissiger und diese ein, zwei Schritte schneller. Außerdem haben sie die Zweikämpfe und die zweiten Bälle gewonnen. Man kann also nicht viel Positives mitnehmen. Aber es gilt, diese Partie schnell abzuhaken.“Ist auch nötig, wenn man bedenkt, dass man nun noch gegen den VfB Friedrichshafen II und den TSV Schlachters I antreten muss.
Mit dem neuen Spitzenreiter SG Argental hat es das Tabellenschlusslicht SV Karsee aufgenommen und nach einer 1:0-Führung doch nichts mitgenommen. „Selbst die Argentaler kamen hinterher zu uns und sagten, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Es ist, wie schon in vielen Spielen zuvor, so gewesen, dass wir innerhalb weniger Minuten einbrechen und auf die Verliererstraße geraten“, sagte SVK-Coach Thorsten Weigold hinterher.
Wenige Tage zuvor, genauer gesagt am Freitagabend, hatte man mit 0:2 beim SV Tannau verloren. „Da waren wir wirklich die schlechtere Mannschaft und hatten einen Bollen in der Hose, obwohl wir einen Strafstoß hätten kriegen müssen. Wir steigen jetzt zurecht in die B-Liga ab, weil es einfach nicht gereicht hat. Aber in Normalform und ohne Verletzungspech konnten wir auch gegen die Top-Teams mithalten. Es gilt nun, sich anständig zu verabschieden. Ich rechne aber nicht mit einem direkten Wiederaufstieg. Aber für einen Platz im oberen Drittel sollte und könnte es schon reichen.“
Tannau hingegen wendete beim TSV Eriskirch noch das Blatt. Der zweite Sieg innerhalb von vier Tagen – Aufbäumen im Abstiegskampf. In dem steckt auch der SV Kressbronn II, punktete bei der SpVgg Lindau allerdings ebenso dreifach – es wird eng im Tabellenkeller. Und: Während der SV Ettenkirch mit 1:0 gegen den TSV Neukirch gewann, schlug die SGM HENOBO die SGM Fischbach-Schnetzenhausen auswärts mit 1:0. Mal schauen, ob der VfB Friedrichshafen II den ersten Platz zurückerobern kann. Im Häfler Stadtderby wartet am Mittwoch der FC Dostluk auf die VfB-Reserve (18.30 Uhr).