Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Aufgespieß­t

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Das Friedrichs­hafener Strandbad soll renaturier­t werden. Dazu stellt die Stadtverwa­ltung interessie­rten Badegästen und Häflern die Sanierungs­pläne vor. Müsste sie nicht in der ausführlic­hen Form, macht sich aber gut. Doch dann melden sich lautstark einige wenige Badegäste zu Wort. Das sei keine Fischzucht­anstalt, sondern ein Strandbad, sagt einer der Anwesenden und protestier­t gegen die ökologisch erforderli­che und in ein Strandbad einfach zu integriere­nde Flachwasse­rzone. Die Spießgesel­len sind nun sehr wohl der Meinung, dass vor lauter Naturschut­z dem Menschen der Seezugang nicht verdorben werden darf. Aber wenn es darum geht, das Strandbad zu renaturier­en, dann sollte der Ball mal f lach gehalten und der Natur Zugeständn­isse gemacht werden, statt von Ökodiktatu­r zu faseln. Jeder Naturstran­d hat seine Flachwasse­rzone. Oder wollen die Bedenkentr­äger hier tatsächlic­h lieber betonierte Becken sehen? er Circus Krone gastiert derzeit auf dem Parkplatz P7 nahe der Bundesstra­ße 31. Allerdings vermutlich zum letzten Mal. Dort, wo der nach eigenen Angaben größte Zirkus der Welt Platz findet, war ja schon immer ein Ort, der der Fantasie von Mandatsträ­gern und Städteplan­ern keine Grenzen setzte. Parkhaus? Busbetrieb­shof ? Ein saftig-grüner Park? Ideen für dieses Filetstück städtische­r Unbebauthe­it gab es über die Jahre genug. So als könnte es im flächenarm­en Friedrichs­hafen (fast) alle Probleme auf einen Streich lösen. Da hat der Circus Krone natürlich das Nachsehen. Aber vielleicht findet sich nächstes mal für die Tiger und Löwen ja etwas anderes. Ein Flugzeugha­ngar zum Beispiel oder so. m die 38 Millionen Euro hat das Häf ler Sportbad gekostet. Es ist auch wirklich ein Schmuckstü­ck, was da im Sportpark steht. Aber was bringt die modernste Bad- und Wellnessan­lage, wenn keine Menschen da sind, um sie zu betreiben? Was sich da aktuell an Personalpr­oblemen in nahezu sämtlichen Branchen bemerkbar macht, ist beunruhige­nd – und könnte sich durch den demographi­schen Wandel in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Da gegenzuste­uern wird eine Riesenhera­usforderun­g, nicht nur für die Stadt Friedrichs­hafen. underte strömten vergangene Woche ins Graf-ZeppelinHa­us, um Alice Weidel von der AfD sprechen zu hören. Ein Blick auf die Autokennze­ichen verriet allerdings, dass teils auch lange Anfahrtswe­ge in Kauf genommen wurden und längst nicht nur Menschen vom See zu der Veranstalt­ung kamen. Beunruhige­nd ist es trotzdem, dass sich so viele von populistis­chen Aussagen mitreißen lassen. Weniger mitreißend waren da die Gegenaktio­nen. Sowohl vor dem GZH als auch auf dem Adenauerpl­atz übten kleine Grüppchen Kritik an der AfD. Ein konzentrie­rter, gemeinsame­r Protest hätte da deutlich mehr Wirkung gezeigt.

Ein schönes Juniwochen­ende wünschen die Spießgesel­len

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