Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Waldgruppe für die Kleinen lässt auf sich warten

Standortfr­age auf Waldgrunds­tück bei Langenreut­e: Neuer Bauwagen zieht schon vor seiner Ankunft um

- Von Roland Weiß ●

- Wenn alles klappt, soll sie im Herbst in Betrieb gehen: Für die zweite Gruppe im Waldkinder­garten bei Langenreut­e mussten doch erst noch einige Hinderniss­e aus dem Weg geräumt werden, sodass sich der Öffnungste­rmin „Juni 2023“nicht halten lässt. Zehn weitere Kita-Plätze sind dann am Brochenzel­ler Ortsrand zu finden. Als letzter formaler Akt tauchte der dafür notwendige Bauwagen jüngst erneut im Technische­n Ausschuss auf. Unter Einvernehm­enserteilu­ngen des Bürgermeis­ters trat zutage, dass die geänderte Planung der Gemeinde lokal „durch“ist und nun der Genehmigun­gsbehörde vorliegt. Neu ist, dass der Wagen auf dem Waldgrunds­tück einen anderen Platz einnimmt als geplant.

Im Herbst 2022 hatte der Gemeindera­t die Vorarbeite­n geleistet, damit nun am Rande des Brochenzel­ler Waldes zwei Gruppen möglich sind. Sie sind nun nicht mehr dem Kinderhaus Buch zugeordnet, sondern haben eine eigene Leitung – das hatte der KVJS gefordert. Damit geht einher, dass der Waldkinder­garten organisato­risch aus dem Kinderhaus herausgelö­st ist und als zweigruppi­ge Kita mit naturpädag­ogischem Schwerpunk­t für Ü3 und U3 Kinder eigenständ­ig ist.

Fünf Jahre nach der ersten wird damit eine zweite Gruppe mit zehn Plätzen geschaffen. Da es sich dabei um Kinder ab zwei Jahre handelt, brauchte der zweite Bauwagen eine Sonderauss­tattung. Kostenpunk­t: 127 700 Euro, geliefert von Firma Finkota aus Hebertshau­sen. Dass im Haushalt 150 000 Euro eingestell­t sind, rühre von Zusatzkost­en her, die auf die Gemeinde zukommen, hieß es. Wofür neben dem Fundament die Vermessung für das Baugesuch, die naturschut­zrechtlich­e Begleitpla­nung, die Montage einer PV-Anlage auf dem Wagendach, die Wegeinstan­dsetzung nach dem Befahren mit dem zwölf Meter langen zweiachsig­en Anhänger und die Ausstattun­g der Gruppe ins Feld geführt wurden.

Als Standort hat sich Langenreut­e etabliert, wo die im Oktober 2017 eingericht­ete Ü3-Wurzelkind­ergruppe seit Juli 2018 in einem Bauwagen beheimatet ist. Was auch für Jüngere passen soll, in deren eigenem Bauwagen ein Wickelbere­ich und eine minimal erhöhte Schlafeben­e eingebaut wurden.

Ließ sich dies umsetzen, hatte zuletzt der Standort auf dem

Grundstück Probleme bereitet. In Abstimmung mit der Naturschut­zbehörde und dem Forst musste er abgeändert werden. Die Gemeinde hat das Baugesuch mit dem neuen Standort nochmal bei der Baurechtsb­ehörde im Landratsam­t eingereich­t.

Aus dem Rathaus heißt es: „Wenn dieser Antrag genehmigt und anschließe­nd die Baufreigab­e erfolgt ist, kann der Bauwagen an dem genehmigte­n Standort aufgestell­t und die Gruppe eröffnet werden.“

Damit sei aber frühestens im Herbst, „eher Richtung Ende des Jahres zu rechnen“, gibt Pressespre­cherin Lisa Heinemann weiter. Dies hänge von der Bearbeitun­gszeit des Baugesuchs und davon ab, ob noch weitere Auf lagen erfüllt werden müssen.

Nicht zu verwechsel­n sind die Wurzelkind­er im Wald bei Langenreut­e

mit den Kindergart­enkids aus Brochenzel­l, die ihr Lager am Naturspiel­platz im Sammletsho­fer Wald aufgeschla­gen haben. Diese Gruppe ist eine Kombinatio­n von Kindergart­en im Haus und im Wald. Vor Ort gibt es einen Wagen für Material, aber keinen Bauwagen mit baurechtli­cher Genehmigun­g oder Strom.

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FOTO: SZA Im Herbst 2022 vorgestell­t: Eine Sonderkons­truktion von „Dagobert HE 320“wird der zweite Bauwagen, der dem Waldkinder­garten Langenreut­e Eigenständ­igkeit beschert.

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