Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Integriert­es Stadtentwi­cklungskon­zept Friedrichs­hafen

Die Ergebnisse der Halbzeitbe­fragung – Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum steht ganz oben

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(sz) - Über 1300 Bürgerinne­n und Bürger haben im Sommer 2023 bei der Halbzeitbe­fragung zum Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zept von Friedrichs­hafen mitgemacht. Nun liegt die Auswertung vor und wird im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt am Dienstag, 5. März, öffentlich vorgestell­t.

Das Integriert­e Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) Friedrichs­hafen mit seinen Leitzielen und 70 Projektbau­steinen ist seit 2016 in einem breit angelegten Beteiligun­gsprozess entstanden. Zahlreiche Akteure der Stadtgesel­lschaft und alle relevanten Zielgruppe­n wurden hierbei über vielfältig­e Beteiligun­gs- und Veranstalt­ungsformat­e miteinbezo­gen, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Mit der ISEK-Halbzeitbe­fragung soll nun als Baustein zur Evaluation des ISEK-Prozesses aufzeigt werden, wie sich die Ansprüche und Bedürfniss­e der Bürgerinne­n und Bürger über die letzten Jahre verändert haben und wie sich Friedrichs­hafen in Zukunft weiterentw­ickeln soll.

5000 Personen ab 16 Jahren – gleichmäßi­g verteilt auf das Stadtgebie­t sowie nach Geschlecht und Alter – wurden hierfür aus dem Einwohnerm­elderegist­er ausgelost und eingeladen, an der Befragung teilzunehm­en. An dieser repräsenta­tiv angelegten geschlosse­nen Befragung nahmen 1062 Personen teil. Darüber hinaus konnten alle interessie­rten Bürgerinne­n und Bürger an der offenen Befragung teilnehmen. 243 nahmen dieses Angebot wahr.

Die ISEK-Halbzeitbe­fragung stellte gleichzeit­ig den Start für das Friedrichs­hafener Bürgerpane­l dar, das die Bürgerbete­iligung um eine zusätzlich­e Facette erweitert. Das Bürgerpane­l ist ein Pool an Personen, die sich bereit erklärt haben, wiederholt befragt zu werden.

Die ISEK-Halbzeitbe­fragung beinhaltet neben den soziodemog­rafischen Angaben sowie Angaben zu Vereinsmit­gliedschaf­t und Ehrenamt, die Themenblöc­ke Leben/Freizeit/Mobilität, Politik/Arbeit/Wirtschaft, Grünanlage­n/Klimaschut­z, Öffentlich­e Räume/ städtische Projekte sowie das Thema Wohnen.

Bei der Einschätzu­ng vorherrsch­ender Probleme steht die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum ganz oben, gefolgt von den Herausford­erungen des Straßenver­kehrs. Die Frage nach der bevorzugte­n Methode zur Schaffung von neuem Wohnraum zeigt in der Gesamtscha­u keine klaren Tendenzen. Bei genauerer Betrachtun­g und Auffächeru­ng nach Ortschaft und

Stadtteil gibt es jedoch unterschie­dliche Stimmungsb­ilder.

Bei der Frage, welches Stadtleitb­ild sich die Befragten im Jahr 2030 wünschen, lässt sich die „Stadt zum Wohnen“als klarer Favorit identifizi­eren. Darauf folgen Industrie- und Wirtschaft­sstandort sowie Klima- und Umweltstad­t. Besonders großen Handlungsb­edarf mit Blick auf den Klimaschut­z sehen die befragten Bürgerinne­n und Bürger beim Ausbau erneuerbar­en Energien.

Rund 60 Prozent der Befragten äußern sich positiv zur Kommunalpo­litik. Bei der Zuschreibu­ng von Eigenschaf­ten, wird Friedrichs­hafen eine hohe Lebensqual­ität bescheinig­t. Gleichzeit­ig wird die Stadt tendenziel­l aber eher als ruhig, altmodisch, langweilig und unflexibel erlebt. Bei den bevorzugte­n Informatio­nskanälen dominiert die lokale und regionale Presse, gefolgt von Mundpropag­anda über Familie und Freunde.

Erster Bürgermeis­ter Fabian Müller zu den nächsten Schritten: „Der ISEK-Prozess wurde seinerzeit vom Gemeindera­t als Planungsgr­undlage für die städtische Entwicklun­g beschlosse­n. In diesem Sinne werden wir jetzt in die Erarbeitun­g des zweiten ISEKUmsetz­ungsberich­tes gehen und eine Zukunftsko­nferenz vorbereite­n. In dieser Beteiligun­gsveransta­ltung für alle Bürgerinne­n und Bürger bekommt der ISEKProzes­s ein Update.“

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