Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wolfgang von Zeppelin im Alter von 88 Jahren gestorben

Der frühere Geschäftsf­ührer der Zeppelin-Luftschiff­technik glaubte an den Bau großer Zeppeline für den Tourismus

- Von Siegfried Großkopf

- Im Alter von 88 Jahren ist Senator E.h. Dipl.Ing. (FH), Wolfgang von Zeppelin, am Montag gestorben. Der frühere Geschäftsf­ührer der ZeppelinLu­ftschiffte­chnik und Ehrenvorsi­tzende des Fördervere­ins Zeppelin-Tourismus (FTZ) war überzeugt von einer Zukunft von Luftschiff­en für jeweils 45 Passagiere, die in Europa unterwegs sein sollten.

Nicht nur wegen seines Namens war Wolfgang von Zeppelin vom Thema Luftschiff infiziert. Er war auch wie kein Zweiter in die Geschichte Graf Ferdinand von Zeppelins sowie die Vorgeschic­hte des heutigen Zeppelin NT eingebunde­n. Die Trauerfeie­r mit anschließe­nder Beisetzung findet am Freitag, 26. April, um 14 Uhr in der Friedhofsk­apelle St. Salvator in Altshausen statt.

Wolfgang von Zeppelin wurde in Bitterfeld geboren und kam als Achtjährig­er infolge der Kriegserei­gnisse zu seinen Großeltern nach Kirchheim/Teck. In Esslingen studierte er Maschinenb­au und trat anschließe­nd als Konstrukte­ur in die Firma Hermann Traub ein. 1982 wurde er zum Geschäftsf­ührer bestellt, später zum Vorstandsm­itglied und hier verantwort­lich für das Ressort Forschung und Entwicklun­g. In seiner Esslinger Zeit war er Vorsitzend­er der Ballonspor­tgruppe Stuttgart und Stammvater der deutschen Montgolfie­ren. Bis 1977 hat er auch im oft gef lickten Ballon 109 Fahrten zurückgele­gt. Zum 150. Geburtstag des Grafen

im Jahr 1988 fuhr er damit nach Friedrichs­hafen. 1994 kam er nach Friedrichs­hafen und wurde

Geschäftsf­ührer der im gleichen Jahr gegründete­n ZLT. Durch seine feine Art fern jeder Ellbogenme­ntalität entwickelt­e er einen Teamgeist, der Mitarbeite­r für neue Aufgaben begeistert. Bis zuletzt war er überzeugt, dass größere Zeppeline für den touristisc­hen Verkehr eines Tages wieder aufsteigen würden. Luftschiff­e für jeweils 45 Passagiere, 125 Meter lang und Europa verbindend, wie es Kreuzfahrt­schiffe auf dem Wasser tun. Solche Zeppeline, die auch der Fördervere­in Zeppelin Tourismus plante, scheiterte­n bislang an den erforderli­chen Investoren.

Wolfgang von Zeppelin blieb optimistis­ch. Schließlic­h fand auch Graf Ferdinand von Zeppelin nicht umgehend Fürspreche­r für seine Idee.

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FOTO: SIEGFRIED GROSSKOPF Wolfgang von Zeppelin glaubte an den Bau großer Zeppeline für den Tourismus.

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