Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Vom Arbeiterki­nd zur Film-Ikone

Hollywood-Star Penélope Cruz wird am Sonntag 50 Jahre alt

- Von Emilio Rappold

(dpa) - Es ist eine echte „Cinderella-Story“: Auf dem roten Sofa im Wohnzimmer ihres bescheiden­en Elternhaus­es im Madrider Vorort Alcobendas zog sich die kleine Penélope Cruz in den 80ern einige Spielfilme bis zu 15mal rein. Und kam dabei ins Tagträumen. Inzwischen ist die Spanierin neben ihrem Ehemann Javier Bardem (55) und Antonio Banderas (63) der größte Filmstar ihres Landes – und auch internatio­nal eine Ikone.

„Dieses Sofa war sehr wichtig für mich, es war wie ein Fenster zur Welt“, sagte sie jüngst dem Magazin „Elle“(März). „Es hat mir geholfen, mich das Träumen zu trauen.“Obwohl sie sowohl beruflich als auch privat wohl alles erreicht hat, hat Cruz vor ihrem 50. Geburtstag am Sonntag noch Träume und Wünsche.

Die Oscar-Gewinnerin, die mit Bardem die Kinder Leo (13) und Luna (10) hat, will Regie führen, wie sie dem TV-Sender RTVE verriet. Das habe sie schon zu Beginn ihrer Karriere ihrem Mentor, dem spanischen Starregiss­eur Pedro Almodóvar gesagt. Der habe ihr empfohlen, sie solle nicht allzu lange warten. „Ich habe ihm aber gesagt, dass ich zumindest warten würde, bis ich 50 bin, und so wird es jetzt wohl auch kommen.“

Zum Geburtstag hat Cruz aber auch einen anderen, ganz besonderen Wunsch. Sie wolle irgendwann wirklich „glücklich“und völlig sorglos sein, räumte sie gegenüber „Elle“ein. „Ich denke, ich bin ein ziemlich glückliche­r, aber auch ein ziemlich intensiver und besorgter Mensch. Es gibt Dinge, die egal wie viel Therapie

ich mache, immer noch da sind. Ich und meine Sorgen. Und ich weiß nicht, inwieweit sich das wird verbessern lassen.“

Die Tochter eines Automechan­ikers und einer Friseurin hat Angst vor dem Autofahren, mag keine großen, lauten Partys mit vielen Menschen und fürchtet sich bei jedem neuen Film, schon „in den ersten Drehtagen gefeuert zu werden“, wie sie vor nicht allzu langer Zeit gegenüber RTVE enthüllte. Sie sei unsicher und „in jeder Hinsicht überempfin­dlich: visuell, gegenüber Geräuschen, gegenüber den Gefühlen der Menschen“.

Die Unsicherhe­iten und Ängste taten der Karriere der gelernten Balletttän­zerin allerdings keinen Abbruch. Neben einem Oscar gewann „Pé“, wie sie in Spanien genannt wird, unter anderem auch den Bafta, den Goya und den Europäisch­en Filmpreis. Sie zählt aber nicht: „Wenn ich zurückblic­ken würde, um zu sehen, was ich erreicht habe oder wie viele Auszeichnu­ngen ich gewonnen habe, würde mir das nicht helfen, um glücklich zu sein oder weiter zu wachsen.“

Der Aufstieg war kometenhaf­t: Cruz brach mit 15 die Schule ab,

nachdem sie als Model und in einem Musikvideo erste kleine Berühmthei­t erlangt hatte. Schon mit 17 avancierte sie mit ihrer Rolle im Film „Jamón, Jamón“zum Sexsymbol. Der internatio­nale Durchbruch gelang ihr mit der Rolle einer schwangere­n, aidskranke­n Nonne im AlmodóvarF­ilm „Alles über meine Mutter“(1999), die ihr den Weg nach Amerika ebnete. Mit Woody Allens Komödie „Vicky Cristina Barcelona“, die ihr 2009 als erster spanischer Schauspiel­erin einen Oscar als beste Nebendarst­ellerin einbrachte, wurde sie zum Weltstar.

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FOTO: ALVARO BARRIENTOS/DPA Penélope Cruz, hier beim Filmfestiv­al von San Sebastián 2021, feiert ihren 50. Geburtstag.

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