Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hilft sowieso nichts!
Warum lesen Sie das Wort zum Sonntag? Aus Gewohnheit? In der Erwartung, einen guten Gedanken zu finden? Zur Erbauung? Um eine Anregung umzusetzen? Hat das, was in der Kolumne steht, bei Ihnen schon mal einen Impuls zum Handeln ausgelöst?
Um uns herum: eine bewegte Zeit, unzählig viele Reize und Eindrücke, jede und jeder meint, seine Meinung zum aktuellen Ereignis- und Nachrichtenchaos beitragen zu müssen. Mal ehrlich: eigentlich suchen doch viele von uns Ruhe vor all dem Schrecklichen, das uns meistens nur Hilflosigkeit empfinden lässt. Die Hoffnung hat es auch dieses Jahr nicht leicht.
Gleichzeitig gibt es gute Nachrichten: Bei der 72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend dieses Jahr, bewiesen Kinder und Jugendliche mit ihrer Teilnahme wieder Aktivität und Solidarität für andere – für die Kandidatenlisten der politischen Parteien zur Wahl des Gemeinderats und der Ortschaftsräte haben sich erfreulich viele junge Leute aufstellen lassen – und das ökumenische Friedensgebet, zur besten Marktzeit freitags um 12 Uhr auf dem Adenauerplatz,
ist seit Ostern wieder aufgenommen worden und soll bis Pfingsten wöchentlich stattfinden.
Hilft sowieso nichts?
Schweigen und Beten für den Frieden – viel passiert da, äußerlich gesehen, tatsächlich nicht. Und doch: wir setzen ein Zeichen, dass unsere Hoffnung lebendig ist. Wir geben nicht auf, um den existentiell unerlässlichen Frieden in der Welt zu bitten, den wir selbst nicht schaffen können. Es geht um Wahrnehmung unserer Religions- und Meinungsfreiheit und um Solidarität mit denen, die nicht so frei sind und leben können, wie wir. Es geht um Positionierung und um die Verbindung mit Gleichgesinnten. Es geht um unsere Verantwortung, aufzustehen und uns für das Gemeinwohl und eine friedliche Zukunft einzusetzen.nMachen wir es den Jüngeren nach und geben darüber hinaus ein Vorbild, dass uns diese Welt nicht egal ist.
Hilft das? Probieren Sie's aus!
Mit guten Wünschen für ein friedvolles Wochenende,