Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Markdorf sieht Bau von Windräder auf dem Gehrenberg kritisch
Gründe sind das Landschaftsbild und die Gefahr von Hangrutschen
- In der Stellungnahme zum Entwurf des Teilregionalplans Energie des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben hat die Stadt Markdorf einige Änderungswünsche vorgetragen, die vom Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch mit großer Mehrheit beschlossen wurde.
So wird das Vorbehaltsgebiet für Freif lächen-Photovoltaikanlagen in Ittendorf-West kritisch gesehen, aufgrund seiner besonderen landschaftlichen Situation in der Nachbarschaft zum historischen Kleinod, der Kapelle in Breitenbach. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass dieser Bereich als „Regional bedeutsam“bei der Erfassung und Bewertung der Fauna zur B 31neu eingestuft wurde.
Auf die besondere Bedeutung des Landschaftsbildes wird beim Vorranggebiet für Windenergieanlagen auf dem Gehrenberg hingewiesen. Dabei wurde die Konfliktsituation zwischen Landschaftsbild und Erholungsfunktion gegenüber den möglichen drei bis fünf Windrädern angesprochen. Ferner wird auf die geologischen Gegebenheiten hingewiesen, insbesondere auf die Gefahr von Hangrutschen, zudem befindet sich das Planungsgebiet nördlich von Hepbach in einem Bereich des Bodenschutzwaldes. Eigentümer eines Großteils der Grundstücke
ist die Stadt Markdorf. Der Entwurf des Regionalplans bewerte die Themen Wind und Artenschutz nur theoretisch, erst im Genehmigungsverfahren werden diese Themen ausführlich geprüft, erklärte Bürgermeister Georg Riedmann. Die Stellungnahme bedeute keine Verpf lichtung für die Stadt, erst im Genehmigungsverfahren, oder wenn ein Beschluss zum Grundstücksverkauf erfolge, bestehe die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens. Sollte ein Investor ein privates Grundstück erwerben, habe die Stadt keine Einf lussnahme. Werde dem Waldbesitzer aber mit Rat und Tat zur Seite stehen, kündigte Riedmann an.
Die Umweltgruppe befürwortet die vorgeschlagenen Gebiete und die Stellungnahme der Stadt, erklärte Joachim Mutschler, nach kontroversen Diskussionen innerhalb der Gruppe. PV-Anlagen sollten vorrangig auf Dächern platziert werden, die Fläche an der Kapelle Breitenbach sollte herausgenommen werden. Er forderte, das potentielle Investoren den Bürgern eine Beteiligungsmöglichkeit anbieten. Bund und Land machen Vorgaben, übernehmen dafür aber keine politische Verantwortung, kritisiert Simon Pf luger für die CDU-Fraktion. Trotz Kritik an der Freif lächen für PV-Anlage, stimme die CDU zu.
Das Vorranggebiet für Windkraftanlagen lehne die Fraktion der Freien Wähler ab, erklärte Dietmar Bitzenhofer, aufgrund des geringen Windes und der Gefahr des Bodenrutsches. Ferner biete sich an, das PV-Anlagen über Obstbauf lächen errichtet werden, die schon jetzt von Hagelnetzes geschützt werden, so Bitzenhofer. Die SPD-Fraktion trage die Stellungnahme mit, erklärte Uwe Achilles. Er lehne Windkraft-Anlagen ab, erklärte Rolf Haas von der FDP. Er lehnte die Stellungnahme ab, ebenso wie Alfons Viellieber. Nur die Stellungnahme zum Bereich Windenergie lehnte die Fraktions-Mitglieder der Freien Wähler ab.