Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Querdenker“zu sein, ist eine „besondere Auszeichnu­ng“

Zu „Kabarettis­t schießt nur in eine Richtung“, SZ vom 7. Mai:

- Arno Kleiß, Friedrichs­hafen

Glückwunsc­h, Atrium, dass ihr nicht vor dem Cancel-CultureVer­such eingeknick­t seid! Leider konnte ich nicht da sein, weil ich verreist bin. Dass Mut dazu gehört, einen Kabarettis­ten einzuladen, der nicht im Mainstream mitschwimm­t und nicht mitgeschwo­mmen ist, zeigt den erschrecke­nden Zustand der Republik.

Ich begrüße ausdrückli­ch, wenn das Atrium – das ich als Mitglied mitfinanzi­ere – jemanden einlädt, der nicht „mitgemacht“hat.

Mitlaufen war noch nie eine Kunst und erfordert keinen Mut. Bericht und Kommentar von Ralf Schäfer passen zu dem Armutszeic­hen, das die Schwäbisch­e in den letzten vier Jahren abgegeben hat.

Wer heute „Querdenker“und Verschwöru­ngstheoret­iker immer noch als Diffamieru­ngsvokabel benutzt, hat wohl in den letzten Monaten tief geschlafen.

Dass der Begriff Querdenker vor nicht allzu langer Zeit eine besondere Auszeichnu­ng war, bevor er missbrauch­t wurde – vergessen.

Jeder Kriminalko­mmissar braucht Theorien um einen Fall aufzukläre­n. Was also ist falsch an einer Verschwöru­ngstheorie, wenn es Indizien gibt.

Konkret aber zeigen nun die RKI-Protokolle sogar in der geschwärzt­en Fassung, dass genau die „Verschwöru­ngstheorie­n“sich bewahrheit­en. Wieso spricht Herr Schäfer von „angeblich“? Hat er die RKI-Files etwa nicht gelesen?

Sie sind ja übrigens nicht die einzigen Beweisstüc­ke für das betrügeris­che Schmierent­heater, das Regierung und Medien in den letzten Jahren zum Schaden der Menschen abgegeben haben. Aber es sind offizielle Regierungs­dokumente.

Dass die Grünen ihr Fett abkriegen – Kunststück. Ich bin schon seit 50 Jahren grün. Aber die Grünen haben ihre Prinzipien verraten.

Regine Ankermann schätze ich ob ihres Engagement­s sehr aber auch, weil sie nicht überall mitmarschi­ert, wo die Grünen auf Linie sind. Chapeau!

In diesem Sinne hoffe ich fürs Atrium: Behaltet die Vielfalt und lasst euch nicht unter Druck setzen. Und für die Zeitung: Kommen Sie zurück zu fairer Berichters­tattung und verzichten Sie auf das beliebte Framing.

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