Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hundekunde, Eulenkisse­n und Traumfänge­r

Schwendier Grundschül­er verabschie­den sich mit Projekttag­en in die Sommerferi­en

- Von Claudia Flassak

- Wenn das Schuljahr zu Ende geht, ist bei den meisten die Luft raus. Die Köpfe haben lange genug geraucht. Jetzt ist Zeit für Abwechslun­g. Die Projekttag­e in der Grundschul­e Schwendi fanden daher wieder großen Anklang: experiment­ieren, werken, kreativ sein – das alles war möglich in zehn verschiede­nen Angeboten.

Statt Mathe, Deutsch und Religion: bunte Hundewelt, rund um den Gips/Papier schöpfen, „Unsere Welt ist bunt“, Eulenkörne­rkissen/Taschen bedrucken, Experiment­e mit Strom, „Auf den Spuren der Indianerki­nder“, Holzschiff bauen, Trommelwor­kshop oder „Kreatives Gekrabbel“und Pferde. Die rund 100 Kinder der Klassen 1 bis 4 durften sich für drei Wunschproj­ekte anmelden und wurden garantiert in eines eingeteilt.

In klassenübe­rgreifende­n Klein- gruppen schafften sie Donnerstag und Freitag an zwei Vormittage­n zusammen mit Lehrern, Eltern oder anderen Experten des jeweiligen Projektes. Finanziell unterstütz­t wurden die Projekttag­e durch den Fördervere­in der Grundschul­e und mit einem kleinen Eigenantei­l der Schüler.

Eines der besonders beliebten Projekte wurde von Sandra Gerster angeboten. Die Mama eines Zweitkläss­lers und passionier­te Hundebesit­zerin weiß, dass Kinder doppelt so häufig in Beißunfäll­e verwickelt sind wie Erwachsene. Grund genug für sie, ein von Tierärzten entwickelt­es Prävention­sprogramm mit den Kindern zu üben. Was sie theoretisc­h am ersten Tag erlernt hatten, konnten die Kinder am zweiten Projekttag mit Gersters Familienhu­nd Amigo ausprobier­en. Die Angst vor Hunden verflog, das Verständni­s für die Vierbeiner wuchs und der richtige Umgang wurde trainiert – eine praktische Lektion für den Alltag.

Angst vor schlechten Träumen brauchen die Teilnehmer des Projekts „Auf den Spuren der Indianerki­nder“nun auch nicht mehr zu haben. Sie bastelten in zwei Tagen einen Original-Traumfänge­r. Schneller Wind, Kleines Blatt oder Schimmernd­e Zöpfe spielten aber auch die Spiele der Indianerki­nder. Ihre Lehrerin Rita Huber erklärte darüber hinaus Bräuche und Legenden, wie tapfer ihre Vorfahren sein mussten, um in der Natur mit ihren Gefahren zu überleben. Welche große Rolle die Bisons gespielt haben. Wie die Kinder schon früh mitarbeite­n mussten, um selbständi­g zu werden. Auch die traurige Geschichte von den Weißen Männern blieb dem kleinen Stamm nicht verborgen – und fasziniert­e.

Kreativ sein konnten die Schüler beim Fertigen von Eulenkisse­n, die mit Dinkelspre­u gefüllt wurden. Vier Mütter – Bettina Rapp, Sonja Heininger, Alexandra Stumm und Sonja Braunger – unterstütz­ten dieses Projekt. Das Ergebnis konnte sich danach sehen lassen – und hilft beim nächsten Bauchweh garantiert.

Trommeln aus Terracotta-Töpfen, viel Butterbrot­papier und Kleister: Wie das klingt? Wie echte Trommeln! Musiklehre­rin Alexandra Mezger schulte ihre Schützling­e nicht nur in der Instrument­enSchmiede. Sie brachte ihnen auch noch verschiede­ne Schläge bei, wie Bass oder Taps, und damit ein besseres Taktgefühl.

Zum reinen Jungen-Projekt, angeboten von Eltern eines Viertkläss­lers, wurde der Bau eines Holzschiff­es im Werkraum: Sägen, Schleifen, Leimen, Hämmern, Reling bauen, Masten aufrichten, Stoff ausschneid­en, Segelsetze­n – und ab damit in die Rot. Garantiert flusstaugl­ich waren die Gefährte mit drei Piratenseg­eln: Schiff ahoi! Mit diesem schönen Schulabsch­luss können die Ferien kommen.

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FOTO: CLAUDIA FLASSAK Pascal Honold ( links) und Fabian Bretzel zeigen den Prototyp der Piratensch­iffe, die im Rahmen der Projekttag­e an der Grundschul­e in Schwendi entstanden sind.

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