Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hundekunde, Eulenkissen und Traumfänger
Schwendier Grundschüler verabschieden sich mit Projekttagen in die Sommerferien
- Wenn das Schuljahr zu Ende geht, ist bei den meisten die Luft raus. Die Köpfe haben lange genug geraucht. Jetzt ist Zeit für Abwechslung. Die Projekttage in der Grundschule Schwendi fanden daher wieder großen Anklang: experimentieren, werken, kreativ sein – das alles war möglich in zehn verschiedenen Angeboten.
Statt Mathe, Deutsch und Religion: bunte Hundewelt, rund um den Gips/Papier schöpfen, „Unsere Welt ist bunt“, Eulenkörnerkissen/Taschen bedrucken, Experimente mit Strom, „Auf den Spuren der Indianerkinder“, Holzschiff bauen, Trommelworkshop oder „Kreatives Gekrabbel“und Pferde. Die rund 100 Kinder der Klassen 1 bis 4 durften sich für drei Wunschprojekte anmelden und wurden garantiert in eines eingeteilt.
In klassenübergreifenden Klein- gruppen schafften sie Donnerstag und Freitag an zwei Vormittagen zusammen mit Lehrern, Eltern oder anderen Experten des jeweiligen Projektes. Finanziell unterstützt wurden die Projekttage durch den Förderverein der Grundschule und mit einem kleinen Eigenanteil der Schüler.
Eines der besonders beliebten Projekte wurde von Sandra Gerster angeboten. Die Mama eines Zweitklässlers und passionierte Hundebesitzerin weiß, dass Kinder doppelt so häufig in Beißunfälle verwickelt sind wie Erwachsene. Grund genug für sie, ein von Tierärzten entwickeltes Präventionsprogramm mit den Kindern zu üben. Was sie theoretisch am ersten Tag erlernt hatten, konnten die Kinder am zweiten Projekttag mit Gersters Familienhund Amigo ausprobieren. Die Angst vor Hunden verflog, das Verständnis für die Vierbeiner wuchs und der richtige Umgang wurde trainiert – eine praktische Lektion für den Alltag.
Angst vor schlechten Träumen brauchen die Teilnehmer des Projekts „Auf den Spuren der Indianerkinder“nun auch nicht mehr zu haben. Sie bastelten in zwei Tagen einen Original-Traumfänger. Schneller Wind, Kleines Blatt oder Schimmernde Zöpfe spielten aber auch die Spiele der Indianerkinder. Ihre Lehrerin Rita Huber erklärte darüber hinaus Bräuche und Legenden, wie tapfer ihre Vorfahren sein mussten, um in der Natur mit ihren Gefahren zu überleben. Welche große Rolle die Bisons gespielt haben. Wie die Kinder schon früh mitarbeiten mussten, um selbständig zu werden. Auch die traurige Geschichte von den Weißen Männern blieb dem kleinen Stamm nicht verborgen – und faszinierte.
Kreativ sein konnten die Schüler beim Fertigen von Eulenkissen, die mit Dinkelspreu gefüllt wurden. Vier Mütter – Bettina Rapp, Sonja Heininger, Alexandra Stumm und Sonja Braunger – unterstützten dieses Projekt. Das Ergebnis konnte sich danach sehen lassen – und hilft beim nächsten Bauchweh garantiert.
Trommeln aus Terracotta-Töpfen, viel Butterbrotpapier und Kleister: Wie das klingt? Wie echte Trommeln! Musiklehrerin Alexandra Mezger schulte ihre Schützlinge nicht nur in der InstrumentenSchmiede. Sie brachte ihnen auch noch verschiedene Schläge bei, wie Bass oder Taps, und damit ein besseres Taktgefühl.
Zum reinen Jungen-Projekt, angeboten von Eltern eines Viertklässlers, wurde der Bau eines Holzschiffes im Werkraum: Sägen, Schleifen, Leimen, Hämmern, Reling bauen, Masten aufrichten, Stoff ausschneiden, Segelsetzen – und ab damit in die Rot. Garantiert flusstauglich waren die Gefährte mit drei Piratensegeln: Schiff ahoi! Mit diesem schönen Schulabschluss können die Ferien kommen.