Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die WGB soll nicht den Schaden haben

- Von Annette Grüninger a. grueninger@ schwaebisc­he. de

Man muss wohl leider immer wieder darauf hinweisen: Nazi-Parolen sind nie – wirklich nie – spaßig. Deshalb ist die verbale Entgleisun­g des Gamsbart-Trios auch nicht einfach nur ein schlechter Scherz, der mit dem Hinweis auf eine Bierlaune entschuldi­gt werden kann. Das ist keine Gaudi, sondern einfach nur hirnlos. Wer von der Bühne aus „Sieg Heil“in die Menge proletet, wird nicht von den bösen Medien in die rechte Ecke gedrängt – sondern schießt sich selbst ins Abseits. Da gilt auch kein „Man muss doch die Kirche im Dorf lassen.“Wer so argumentie­rt, hat von der deutschen Geschichte wenig begriffen.

Da ist die WGB in ihrer Entscheidu­ng nicht gerade zu beneiden. Denn was ist zu tun? Den Gamsbartle­rn absagen? Und ihnen trotzdem – ohne jegliche Gegenleist­ung – 2300 Euro Gage bezahlen? Um dann kurz vor dem Fest ohne Musiker dazustehen? Das ist von einem Verein wohl nicht zu verlangen. Ohnehin ist es ein enormer Aufwand und schwer genug, das Herbstfest Jahr für Jahr zuverlässi­g auf die Beine zu stellen. Die (weni- gen) Helfer sind während der drei Tage unermüdlic­h im Einsatz. Ohne als Gewebetrei­bende groß davon zu profitiere­n, wie der WGB-Vorsitzend­e Walter Vötsch versichert.

Nein, wer seit Jahren den Bad Buchauer Veranstalt­ungskalend­er bereichert, sollte nicht auch noch dafür bestraft werden. So ist der WGB dennoch ein schönes Fest mit vielen Gästen zu wünschen – die beim Auftritt des Gamsbart-Trios ganz genau hinschauen und -hören. Damit sich solche „Späße“wie in Ellwangen nicht ausgerechn­et in Bad Buchau wiederhole­n.

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