Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Glück“flimmert im Kloster Reute auf
Filmwoche soll wieder zum Austausch anregen – Es werden so viele Filme wie nie gezeigt
- Die fünfte Filmwoche des Klosters Reute hat sich des Mottos „Glück“angenommen. In der Zeit vom 22. bis 29. August gibt es 22 Filme passend zum Thema zu sehen. Und wie Schwester Maria Hanna und Schwester Walburga im SZ-Gespräch mitteilen, wartet auch die eine oder andere Neuerung auf die Besucher.
„Bei der Filmwoche ist nicht der Film das Allerwichtigste. Sondern uns ist aufgefallen, dass die Menschen im Anschluss an die Filme – sei es bei der moderierten Diskussion oder in zufälligen Gruppenkonstellationen – miteinander ins Gespräch kommen“, hebt Schwester Walburga, stellvertretende Leiterin des Bildungshauses Maximilian Kolbe hervor. Schwester Maria Hanna nickt und ergänzt: „Dieser Austausch stellt eine große Bereicherung dar. Sowohl für die Besucher, als auch für uns. Das ist wirklich ein Glück.“Und damit schlägt die Organisatorin auch schon den Bogen zum diesjährigen Motto, das sie mit dem Biberacher Filmexperten Adrian Kutter erarbeitet hat.
100 Filmtitel zur Auswahl
Die Idee dazu entstand bereits bei der letzten Auflage der Filmwoche – im Gespräch. „Und als das Thema dann feststand, fing es bei Herrn Kutter sofort wieder an zu sprudeln“, beschreibt Schwester Maria Hanna die Zusammenarbeit, lächelt und erinnert sich an die erste Liste mit 100 Filmtiteln. „Er hat mir dann immer ein paar Sätze zu den Filmen erzählt und so konnten wir die Liste auf 35 Filme reduzieren.“Diese Produktionen schaute sich die Organisatorin dann mal alleine, mal mit Mitschwestern an, notierte sich ihre Favoriten und scheute sich nicht einmal davor, einen Film ein zweites Mal anzuschauen, so sie sich denn unsicher war. „Das hat natürlich einige Abende und Nächte gedauert. Aber jetzt haben wir eine richtig gute Auswahl.“22 Filme an der Zahl und damit so viele nie zuvor. Angefangen vom Kinderfilm „Schneewittchen und die 7 Zwerge“über die bekannte französische Produktion „Monsieur Claude und seine Töchter“, bis hin zur Dokumentation „What Happiness is“vereint die Werke das Thema Glück. „Bei der Dokumentation geht es um das Königreich Bhutan, wo das Bruttosozialglück eingeführt wurde“, berichten die beiden Schwestern und sind schon gespannt auf die Reaktionen des Publikums auf diesen Film.
Mehr Zeit für Diskussion
Die Filme beginnen also alle um 18.15 Uhr und nicht wie bislang um 18.30 Uhr. Auf diese Weise ergebe sich zwischen den beiden Abendfilmen etwas mehr Abstand: „Wir haben uns dadurch mehr Luft verschafft, weil die Diskussion zum ersten Film oftmals noch voll im Gange war und der nächste Film schon starten sollte.“Apropos Diskussion im Anschluss an die Filme: Die Moderation vor und nach den Abendfilmen werden heuer wieder Kutter und Schwester Maria Hanna führen – beim Kinderprogramm unterstützt sie ihre Mitschwester Franziska. Darüber hinaus wird es eine Wand für die Besucher geben, die dort ihre Gedanken zum Thema niederschreiben oder zeichnen dürfen.
Neue Gäste im Kloster
Den Vorteil der Filmwoche kann die stellvertretende Leiterin des Bildungshauses klar benennen: Sie stelle eine Möglichkeit dar, auch Menschen im Kloster zu begrüßen, die den Weg andernfalls wohl nicht auf sich genommen hätten. „Hier kommen Menschen zusammen, die sonst keinen Kurs unseres Bildungsprogrammes besuchen. Das ist auch eine Chance und ermutigt uns, auch in Bereiche zu gehen, die nicht typisch Kirche sind.“Schwester Maria Hanna ist davon überzeugt, dass die Woche auf unaufdringliche Weise dazu beiträgt, den Glauben im Menschen weiter zu entfachen: „Christsein heißt für mich, in die Tiefe gehen, den Sinn des Lebens entdecken – und das in Gott, der durch Jesus Mensch wurde und einer von uns ist. Und das ergibt sich einfach durch die Filme und die Diskussionen.“