Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Etappensieg Nr. 10 soll’s sein
John Degenkolb blickt aber bereits über die Vuelta hinaus
(SID) - Ein paar Tage in seinem Geburtsort Gera, ein lockeres Tandemrennen auf der Bahn in Erfurt und ein Kurzurlaub in Spanien mit der Familie – nach den Strapazen der Tour de France gönnte sich John Degenkolb erst mal eine kleine Auszeit. „Es war wichtig, ein wenig abzuschalten und sich zu erholen“, sagte der Radprofi. Die Marschroute ist klar: „Kräfte sammeln für die letzten Aufgaben des Jahres.“Am heutigen Samstag (bis 13. September) beginnt die 70. Auflage der Vuelta in Spanien, das größte Ziel des 26-Jährigen vom Team Giant-Alpecin ist aber die WM in Richmond (19. bis 27. September). „Natürlich will ich, wenn möglich, an meine Erfolge in Spanien anknüpfen“, sagte Degenkolb, „aber die WM-Vorbereitung hat höchste Priorität.“
Im vergangenen Jahr hatte Degenkolb bei der Vuelta für Furore gesorgt, vier Etappen gewonnen und dazu das Grüne Punktetrikot – prompt galt der Thüringer als Medaillenanwärter bei der WM in Ponferrada. Doch eine Infektion in der Leistengegend stoppte den Sprinter, am Ende reichte es für den geschwächten Degenkolb zu WM-Rang neun. In diesem Jahr soll es mit der Medaille klappen, zumal „mir die Strecke in Richmond liegt“.
An Selbstvertrauen mangelt es Degenkolb spätestens seit den Siegen bei den Frühjahresklassikern Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo nicht, auch die verpassten Etappensiege bei der Tour haben daran nichts geändert. Bei der Spanien-Rundfahrt stehen neun Tageserfolge auf Degenkolbs Konto, jetzt soll „mindestens ein weiterer dazukommen“. Ärgster Rivale im Sprint wird wohl Peter Sagan (Slowakei/Tinkoff-Saxo) sein, der viermalige Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour. Ohnehin ist das Teilnehmerfeld der Vuelta hochkarätig besetzt. Mit Ausnahme Alberto Contadors ist die gesamte Weltelite vertreten.