Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Thomas Bach lobt Coes Vorschlag
(SID/dpa/sz) - IOC-Präsi- dent Thomas Bach (61) plant mit dem neuen IAAF-Präsidenten Sebastian Coe (58) den Schulterschluss im Kampf gegen Doping in der Leichtathletik. „Sebastian Coe und ich sind schon einen langen Weg zusammen gegangen, und dieser Weg war von Beginn an vom Kampf gegen Doping geprägt“, sagte Bach am Rande der WM in Peking: „Deshalb bin ich mir sicher, dass die IAAF und das IOC bei der Null-Toleranz-Politik gegenüber Doping eng zusammenarbeiten werden.“
Man werde gemeinsam „alles tun, um die sauberen Athleten zu schützen. Das ist das ultimative Ziel des IOC und der IAAF“, sagte Bach und lobte Coes Vorschlag, eine unabhängige Anti-Doping-Agentur in der Leichtathletik zu installieren. Das sei eine „interessante Idee“und man werde sie im IOC diskutieren. Bach fügte an, er hege Sympathien für den Vorschlag lebenslanger Sperren für Dopingsünder. „Aber alle Juristen sagen, dass ist nicht umsetzbar und würde vor Gericht nicht standhalten.“
Zahlreiche Doping-Enthüllungen haben zuletzt die Leichtathletik erschüttert. Der scheidende IAAF-Präsident Lamine Diack hat derweil Vorwürfe, sein Weltverband würde Doping-Fälle vertuschen, als „lächerlich“zurückgewiesen. „Die Glaubwürdigkeit unseres Sports ist nicht geschädigt worden. Die Beschuldigungen sind falsch und kommen von der Sensationspresse“, sagte Diack.
DLV-Chef Clemens Prokop hat die Doping-Enthüllungen der ARD gegen die massive Kritik anderer Funktionäre verteidigt. „Sollte es so sein, dass die Berichte in den deutschen Medien eine Rolle bei den Wahlen zum IAAFCouncil gespielt haben, dann bin ich stolz darauf, in einem Land zu leben, das eine starke und freie Presse hat, die solche Themen mit Nachdruck aufgreift.“Prokop war nicht ins Council gewählt worden. In Peking halten sich Gerüchte, dass die ARD-Berichte Schuld daran haben könnten.