Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mamma mia
Eine erschütternde Meldung erreicht uns aus Italien. Sie geht so: Die Finanzpolizei hat bei Razzien insgesamt 2000 Tonnen gefälschtes Olivenöl beschlagnahmt. Das Öl im Wert von etwa 13 Millionen Euro wurde fälschlicherweise als original italienisches Produkt verkauft. Tatsächlich wurde das Öl jedoch aus Oliven hergestellt, die aus Spanien und Griechenland importiert worden waren. Die Beamten der Finanzpolizei waren im Rahmen der Operation „Mamma mia“in den süditalienischen Regionen Kalabrien und Apulien fündig geworden. Ge- gen acht Verdächtige wird wegen des Verdachts auf Betrug ermittelt.
Wir fragen uns, wie man bei dieser Sachlage von Betrug reden kann. Griechische und spanische Oliven sind schließlich hervorragend für die Herstellung von Öl geeignet. Und wenn dasselbe in Italien zusammengebaut wird, dann handelt es sich um ein Produkt aus traditioneller italienischer Handwerkskunst. Außerdem stehen Oliven, welche auf italienischen Bäumen gewachsen sind, sehr oft im Verdacht, falsch gepresst herunterzufallen und trotzdem als „extra vergine“durchzugehen. Ge- nau genommen sind die meisten Öle aus italienischen Oliven eher zur Schmierung von Fiat-Motoren geeignet als zum menschlichen Verzehr.
Nebenbei: Viele Autos der Marke Fiat kommen gar nicht aus Turin. Sie kommen nicht einmal aus Italien, sondern aus den USA, der Türkei und anderen verdächtigen Herkunftsländern. Die Finanzpolizei hat aber noch keinen einzigen Fiat-Manager ins Visier genommen. Wahrscheinlich sind die Beamten mit falschem Olivenöl geschmiert. (nab)