Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nur Kulisse ist zu wenig

- Von Katja Waizenegge­r

Der Bozen-Krimi: Das fünfte Gebot (Do., ARD, 20.15 Uhr) -

„Athen-Krimi“, „Mordkommis­sion Istanbul“, „Tel-Aviv-Krimi“, Kommissare, die von der bretonisch­en Küste bis nach Venedig in Touristenz­entren auf Mörderjagd gehen – da durfte Südtirol nicht fehlen. Nicht jeder Fernsehzus­chauer hat eben Lust, „Tatort“-Ermittlern in herunterge­kommene Hinterhöfe und düstere Fabrikruin­en zu folgen. Es spricht auch nichts dagegen, die Schönheit von Landschaft und Kultur eines Ortes zu zeigen. Doch leider hat man gerade bei diesen EU-Krimis das Gefühl, die Macher verlassen sich auf die Wirkung der Kulisse und investiere­n zu wenig in ein vernünftig­es Drehbuch.

So leider auch im „Bozen-Krimi“. Gute Darsteller (Chiara Schoras und Tobias Oertel), kämpfen sich gleich durch zwei Fälle – den aktuellen um einen Tagelöhner, der nach einem Kokain-Fund in die Fänge der Mafia gerät. Und dann den Fall, der seit dem ersten „Bozen-Krimi“vor einem Jahr in der Luft hängt: der Mord an einem jungen Mädchen, in den der Mann der Kommissari­n verwickelt ist. Ein Jahr ist eine lange Zeit, und entspreche­nd zäh gestaltet sich die Aufarbeitu­ng der Vorgeschic­hte. Teil drei mit der Auflösung wird in einer Woche gesendet. Ob die sympathisc­he Kommissari­n am Ende tatsächlic­h ihren eigenen Mann hinter Gitter bringt, wollen wir schon wissen.

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