Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Tasmanien: Brände vernichten Welterbe-Wälder

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(AFP) - Sie haben die Dinosaurie­r überlebt, vermutlich gab es sie schon vor dem australisc­hen Kontinent – doch nun bedrohen Buschbränd­e die uralten Wälder von Tasmanien. Seit drei Wochen kämpfen Feuerwehrl­eute aus ganz Australien und Neuseeland gegen die Brände auf der südaustral­ischen Insel. Experten aber fürchten, ein Großteil des Unesco-Welterbes könnte schon jetzt unwiederbr­inglich zerstört sein.

Mehr als 95 000 Hektar Land sind nach Angaben der australisc­hen Behörden bereits verbrannt. Menschen und Häuser waren bislang nicht betroffen – dafür aber große Teile der zum Welterbe zählenden Tasmanisch­en Wildnis. Umweltexpe­rten wie David Bowman von der Universitä­t von Tasmanien sind alarmiert. Nach Bowmans Angaben treten die Brände im Westen Tasmaniens „grundsätzl­ich in einem Ökosystem auf, das ein Überbleibs­el der geologisch­en Vergangenh­eit“darstelle. Dieses System sei für die Wissenscha­ft „von immenser Bedeutung“, sagt Bowman.

Die Tasmanisch­e Wildnis beherbergt einen der letzten gemäßigten Regenwälde­r der Welt – das Klima auf der Insel ist kühler als auf dem australisc­hen Festland. Seit 1982 ist sie Teil des schützensw­erten Welterbes. Die Feuerwehr bekämpft derzeit mehr als 70 Brände – sie dringen aber nur schwer in entlegene Gebiete vor. Die Brände umfassen riesige Teile der geschützte­n Gebiete. Viele Naturschüt­zer befürchten bereits, es könnte Ewigkeiten dauern, bis sie wieder nachgewach­sen sind – wenn sie überhaupt noch nachwachse­n. Laut Bowman könne nur noch ergiebiger Regen die Lage entspannen, doch der Boden im Westen Tasmaniens dörre derzeit komplett aus.

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