Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mietingen freut sich über den Energy Award
Umweltministerium belohnt Bemühungen der Gemeinde um den Klimaschutz
(fli/sz) - Umweltminister Franz Untersteller hat am Dienstag im Kloster Maulbronn vier Landkreise und 16 Städte und Gemeinden mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Die Gemeinde Mietingen gehört zu den Ausgezeichneten, sie hat sich mit einem Ergebnis von 55 Prozent zertifiziert.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Programms in Baden-Württemberg verdeutlichte der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Rolle der Kommunen bei der Umsetzung des Ende vergangenen Jahres in Paris abgeschlossenen Weltklimavertrages: „Mit ihrer Teilnahme am European Energy Award setzen Kreise, Städte und Gemeinden im Land die internationalen Be- schlüsse zum Klimaschutz im Alltag um und erfüllen sie so mit Leben.“Mit insgesamt 115 teilnehmenden Städten, Gemeinden und Landkreisen liegt Baden-Württemberg beim European Energy Award in Deutschland an der Spitze, betonte der Minister weiter.
Innovative Lösungen
Seit 2011 verfolge die Gemeinde Mietingen im eea konsequente Klimaschutzziele, teilt das Ministerium mit. Der Gemeinderat sei schnell überzeugt gewesen, alle Handlungsfelder der Kommune zu untersuchen. Schwerpunkte waren energetische Untersuchungen der Gemeindegebäude und die komplette Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED. Die Heizung und Lüftung in der größten Gemeindehalle wurde erneuert, die Heizung von Öl auf Pellets umgestellt. Das wurde auch im Gebäude der Ortsverwaltung Baltringen mit Museum geschafft: Dort ist nun mit einer Heizzentrale eine innovative Lösung installiert. Durch diese Maßnahmen konnte ein großer Beitrag zum Klimaschutz, aber auch zur Senkung der laufenden Energiekosten erreicht werden. Eine wichtige Maßnahme ist zudem mit der Versickerung des Hallendachs in Walpertshofen bereits vorbereitet.
Zusammen mit der Bürgerenergiegenossenschaft erstellte die Gemeinde ein Quartierskonzept im Hinblick auf eine Nahwärmeversorgung. Zunächst sollen zwei gewerb- liche Großabnehmer versorgt werden. Eine Besonderheit wird eine Photovoltaik-Freilandanlage zur elektrischen Versorgung der Brunnenpumpe für die Wasserversorgung sein. Die Gemeinde, die sich mit einem Ergebnis von 55 Prozent zertifiziert hat, hat es sich zum Ziel gesetzt, den eea-Weg weiter zu gehen. „Ich freue mich sehr, dass wir die Auszeichnung mit dem Energy Award geschafft haben“, sagte Bürgermeister Robert Hochdorfer. „Wie viele es privat machen, haben wir somit Anlagen modernisiert. Und als Kommune alles durchleuchtet und gewisse Zeichen gesetzt. Das halte ich für richtig und werbe auch um Verständnis, wenn manche Umgewöhnungen auf uns zukommen.“