Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Lady Gaga
ch bin ein großer Freund von Gleichberechtigung und weiblicher Selbstbestimmung. Obwohl mich manche Entwicklungen irritieren. Etwa Frauen, die boxen, nur einer markanten Nasenkorrektur wegen. Oder Frauen, die sich von der Skischanze stürzen, um die Männer zu überflügeln (oder ihnen davonzufliegen?). Neulich habe ich sogar zu diesem Thema geträumt, konkret vom Trend zu Doppelnamen.
In meinem Traum verliebt sich ein Robert Valentino in eine Irmgard Schlotterbein, vor der Heirat sagt sie: „Robert, ohne meinen Nachnamen
Ifühle ich mich nicht selbstbestimmt.“Also heißt das Paar: Valentino-Schlotterbein. Und bekommt eine Tochter. Für die jeder Ehepartner, Stichwort Gleichberechtigung, einen Vornamen auswählen darf. Das Mädchen heißt: Jacqueline Sabine Valentino-Schlotterbein. Wobei sie bis zu ihrem 18. Geburtstag an einem Tag Jacqueline gerufen wird, am nächsten Sabine, dann wieder Jacqueline usw. Während des Studiums verliebt sich die junge Feministin: in den Lehrersohn Kevin Johannes Albrechtsberger-Müller. Die beiden wollen heiraten. Doch weder Jacqueline Sabine AlbrechtsbergerMüller noch ihr Mann wollen auf ihre Namen verzichten – und ziehen vors Verfassungsgericht. Erfolgreich. Der Standesbeamte trägt das Paar schließlich ein als: Kevin Johannes und Jacqueline Sabine ValentinoSchlotterbein-Albrechtsberger-Müller. Das ein Kind bekommt: Anna-Lena Charlotte Valentino-Schlotterbein-Albrechtsberger-Müller. Sie wird Boxerin. Und legt sich einen Spitznamen zu: Lady Gaga. Alptraum Ende. (dg)