Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Träumen und Tanzen mit Gotschy und Türr

Die jungen Muskiker haben im Schlosscaf­é ihr Publikum begeistert

- Von Agathe Markiewicz

- Der Singer-Songwriter Hannes Gotschy ist zusammen mit seinem Kumpel Thilo Türr im fast voll besetzten Laupheimer Schlosscaf­é aufgetrete­n. Zu hören bekam das Publikum schöne Songs, die von Reisen in ferne Länder erzählen, von Träumen, in denen alles möglich ist und vom Weg, der das Ziel ist. Begleitet haben sich die beiden unplugged an ihren Gitarren.

Hannes Gotschy hat viel gesehen und viel erlebt. Das erzählt der 26Jährige, der aus Wain stammt, den Zuhören, bevor er seinen ersten Song anstimmt. Im Jahr 2009 habe er Abi in Laupheim gemacht. „Doch seitdem ist viel Zeit vergangen.“Die Reisen hätten ihn in ferne Länder geführt, nach Israel und Afrika, aber auch quer durch Europa. Doch „in the end you walk alone“, heißt es im ersten Stück – am Ende wanderst du allein. Für Hannes kein Problem: „Man muss seinen eigenen Weg finden und auch gehen.“Das hat er gemacht. Mittlerwei­le ist er wieder zurückgeko­mmen ins Schwabenlä­ndle. Jetzt lebt er in Ulm.

Auch das zweite Lied „Hold on“ist eher ruhig und melancholi­sch. Es sei auf Grenada entstanden, erzählt der 26-Jährige. „Ich dachte, ich kann mich dort auf Englisch unterhalte­n oder mit Händen und Füßen, das ging aber nicht. Ich musste erst die Sprache lernen.“

Nach dem dritten Song – „So much more“– kommt Thilo Türr auf die Bühne und schlägt zur AkustikGit­arre von Hannes Gotschy seine EGitarre an. Erst seit Kurzem machen die beiden gemeinsam Musik. „Seit September oder Oktober“, glaubt Hannes. „Wir kannten uns vom Sehen, obwohl Thilo vier Jahre später Abi gemacht hat als ich.“In Laupheim ist der 22-jährige Türr aus verschiede­nen Bandprojek­ten bekannt. Passend zur Heimkehr spielen sie „Back in town“.

„Es macht wirklich Spaß“

„Es ist schön, in Laupheim zu spielen“, erzählt Hannes Gotschy in der Pause. „Es macht wirklich Spaß.“Spaß macht es auch Thilo Türr. „Hier im Schlosscaf­é ist es cool“, sagt er. „Ich hatte hier vor etwa sechs Jahren meinen ersten Auftritt.“

Dann geht der Soundtrack der Reise weiter, in der Zeit allerdings etwas zurück. Denn zum Einsatz kommt die Rainbow-Gitarre, die Hannes auf seinen Reisen begleitet hat. Und genauso heißt das Lied: „Rainbow“.

Gitarre ist das Fundament

Das Fundament der Melodien und des Gesangs sind immer die Gitarren. Die Reggae-Pop-Songs sind mal sentimenta­l, mal voller Power. Momente der Ruhe, in denen die Harmonie spürbar wird, entstehen ebenso wie Momente der ausgelasse­nen Party. Dann springt Hannes schon mal über die Bühne und haut in die Saiten, dass man glaubt, sie reißen gleich. „Wings to fly“ist so ein Song. Der Singer-Songwriter und sein Kumpel machen Musik mit Seele. Sie sind authentisc­h. Man nimmt ihnen ab, dass sie fühlen und leben, was sie schreiben, singen und spielen.

Als das letzte Lied „Sky“erklingt, denkt man: Das Beste kommt wohl zum Schluss. Bei dem Sommer-Song will man am liebsten vom Stuhl aufspringe­n und mittanzen. Dazu fordert auch Hannes die Zuhörer auf. „Aber ihr könnt auch chillen.“Das allerletzt­e Lied ist es dann zum Glück doch nicht. Die Zuhörer lassen die jungen Musiker nicht ohne ein paar Zugaben von der Bühne. Doch irgendwann muss Hannes zugeben: „Thilo hat mir gerade zugeflüste­rt, dass er mehr Songs nicht kann, aber wir spielen ja auch noch nicht so lange zusammen.“Charmant, trotzdem schade.

Zum Glück hat Hannes seine erste CD mit im Gepäck, die man nach dem Konzert kaufen kann. Er verrät auch, dass eine neue Platte in Arbeit ist. Im Sommer kommt sie vermutlich raus. Die erste Singleausk­opplung ist für Mai geplant. Genau wie weitere Auftritte von Gotschy und Türr. Im Ulmer Roxy zum Beispiel, am 19. März.

Mehr Party mit „Deep House“

An einem neuen Projekt tüfteln die beiden zudem noch: „Deep House“heißt es. Ein Live-DJ wird zu den Instrument­en der beiden Gitarriste­n die Beats liefern. „Darauf habe ich richtig Lust“, sagt Thilo Türr. „Dann geht die Party noch ein bisschen mehr ab.“

Tolle Aussichten. Und ein kleiner Trost am Ende des Konzerts zudem. Schön, dass man die beiden jetzt öfter zu hören und zu sehen bekommt.

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