Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kirchdorf erweitert die Gemeinschaftsschule
Gemeinderat mietet Modulbauten für die künftigen Fünftklässer an – Erweiterungsbau zurückgestellt
- Die Michael-vonJung-Schule in Kirchdorf wird zum Schuljahr 2016/17 um Modulbauten erweitert. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ursprünglich sollte ein zusätzlicher Trakt an die Gemeinschaftsschule gebaut werden, doch das Projekt wurde aus Kostengründen zurückgestellt und stattdessen wird nun eine alternative Lösung umgesetzt. Die Raummodule werden für zwei Jahre ausgeliehen, die Kosten dafür liegen bei rund 94 000 Euro.
Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte der Kirchdorfer Rat einen Erweiterungsbau aus Stein für die Michael-von-Jung-Schule beschlossen, die seit 2013 eine Gemeinschaftsschule ist. Diese Schulen haben ein verändertes pädagogisches Konzept und benötigen mehr Platz, denn neben Klassenzimmern (Inputräumen) gibt es Arbeitsräume für individuelles Lernen. In der Michael-von-JungSchule, in der nun schon drei Jahrgangsstufen nach dem Gemeinschaftsschulkonzept lernen, ist der vorhandene Platz ausgereizt, zusätzliche Räume müssen her. Aus dem geplanten rund 3,9 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau wird aber erst einmal nichts – aus einem einfachen Grund: „Wir sind nicht ins Förderprogramm gekommen“, sagt Bürgermeister Rainer Langenbacher. „Und ohne Fördermittel schaffen wir es nicht.“
Auf rund 1,1 Millionen Euro aus einem Landestopf für den Schulhausbau hatte die Gemeinde gehofft, doch Kirchdorf kam 2016 nicht zum Zug. Im Ministerium stapeln sich die Anträge, weil landesweit viele Gemeinschaftsschulen erweitert werden müssen. „Viele Städte und Gemeinden haben das gleiche Anliegen“, so Langenbacher. Das Programm für 2016 „war zigfach überzeichnet“. Dass Kirchdorf in diesem Jahr keine Fördermittel er- hält, bedeute keine grundsätzliche Absage, sagt der Bürgermeister. „Unsere Förderfähigkeit ist anerkannt.“
Bis Fördermittel fließen, behilft sich die Gemeinde nun mit Modulbauten. Die beschlossene Ausleihe erstreckt sich nach Worten Langenbachers auf zwei Jahre plus einer Option auf eine zeitlich noch nicht definierte Verlängerung. Der Mietpreis liege bei etwas mehr als 94 000 Euro für 24 Monate (rund 3900 Euro pro Monat), hinzu kämen Ausgaben für Transport und das Fundament vor Ort. Aus den 20 Raummodulen sollen für die fünfte Jahrgangsstufe des Schuljahrs 2016/17 (die Gemeinde rechnet mit erneut zwei Eingangsklassen) zwei Klassenzimmer mit jeweils 65 Quadratmetern und ein doppelt so großes Arbeitszimmer entstehen. Aufgestellt werden sollen die Modulbauten, dann erfolgt die Inneneinrichtung.
Standort an der Ostseite der Schule
Standort der Modulbauten ist an der Ostseite der Michael-von-JungSchule. Am angrenzenden bestehenden Schulgebäude werde ein Fenster herausgebrochen und eine Tür eingebaut, so Langenbacher. Damit haben die künftigen Fünftklässler kurze Wege zu den Toiletten im Schulhaus.
Angesichts der Umstände seien die Modulbauten „eine praktikable und gute Lösung“, sagt Langenbacher. „Ich bin froh, dass wir im Gemeinderat und im Konsens auch mit der Schulleitung und den Lehrern diese Lösung gefunden haben.“Möglich wäre für die Zukunft auch eine Aufstockung der Modulbauten. Der ursprünglich vorgesehene Erweiterungsbau ist damit nicht vom Tisch. In der mittelfristigen Finanzplanung seien für 2017 und 2018 Mittel eingestellt – abhängig allerdings von den Prognosen zur Finanzlage der Gemeinde, so der Bürgermeister. „Aber das Vorhaben ist klar definiert.“