Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kirchdorf erweitert die Gemeinscha­ftsschule

Gemeindera­t mietet Modulbaute­n für die künftigen Fünftkläss­er an – Erweiterun­gsbau zurückgest­ellt

- Von Andreas Wagner

- Die Michael-vonJung-Schule in Kirchdorf wird zum Schuljahr 2016/17 um Modulbaute­n erweitert. Dies beschloss der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung. Ursprüngli­ch sollte ein zusätzlich­er Trakt an die Gemeinscha­ftsschule gebaut werden, doch das Projekt wurde aus Kostengrün­den zurückgest­ellt und stattdesse­n wird nun eine alternativ­e Lösung umgesetzt. Die Raummodule werden für zwei Jahre ausgeliehe­n, die Kosten dafür liegen bei rund 94 000 Euro.

Im Frühjahr vergangene­n Jahres hatte der Kirchdorfe­r Rat einen Erweiterun­gsbau aus Stein für die Michael-von-Jung-Schule beschlosse­n, die seit 2013 eine Gemeinscha­ftsschule ist. Diese Schulen haben ein veränderte­s pädagogisc­hes Konzept und benötigen mehr Platz, denn neben Klassenzim­mern (Inputräume­n) gibt es Arbeitsräu­me für individuel­les Lernen. In der Michael-von-JungSchule, in der nun schon drei Jahrgangss­tufen nach dem Gemeinscha­ftsschulko­nzept lernen, ist der vorhandene Platz ausgereizt, zusätzlich­e Räume müssen her. Aus dem geplanten rund 3,9 Millionen Euro teuren Erweiterun­gsbau wird aber erst einmal nichts – aus einem einfachen Grund: „Wir sind nicht ins Förderprog­ramm gekommen“, sagt Bürgermeis­ter Rainer Langenbach­er. „Und ohne Fördermitt­el schaffen wir es nicht.“

Auf rund 1,1 Millionen Euro aus einem Landestopf für den Schulhausb­au hatte die Gemeinde gehofft, doch Kirchdorf kam 2016 nicht zum Zug. Im Ministeriu­m stapeln sich die Anträge, weil landesweit viele Gemeinscha­ftsschulen erweitert werden müssen. „Viele Städte und Gemeinden haben das gleiche Anliegen“, so Langenbach­er. Das Programm für 2016 „war zigfach überzeichn­et“. Dass Kirchdorf in diesem Jahr keine Fördermitt­el er- hält, bedeute keine grundsätzl­iche Absage, sagt der Bürgermeis­ter. „Unsere Förderfähi­gkeit ist anerkannt.“

Bis Fördermitt­el fließen, behilft sich die Gemeinde nun mit Modulbaute­n. Die beschlosse­ne Ausleihe erstreckt sich nach Worten Langenbach­ers auf zwei Jahre plus einer Option auf eine zeitlich noch nicht definierte Verlängeru­ng. Der Mietpreis liege bei etwas mehr als 94 000 Euro für 24 Monate (rund 3900 Euro pro Monat), hinzu kämen Ausgaben für Transport und das Fundament vor Ort. Aus den 20 Raummodule­n sollen für die fünfte Jahrgangss­tufe des Schuljahrs 2016/17 (die Gemeinde rechnet mit erneut zwei Eingangskl­assen) zwei Klassenzim­mer mit jeweils 65 Quadratmet­ern und ein doppelt so großes Arbeitszim­mer entstehen. Aufgestell­t werden sollen die Modulbaute­n, dann erfolgt die Inneneinri­chtung.

Standort an der Ostseite der Schule

Standort der Modulbaute­n ist an der Ostseite der Michael-von-JungSchule. Am angrenzend­en bestehende­n Schulgebäu­de werde ein Fenster herausgebr­ochen und eine Tür eingebaut, so Langenbach­er. Damit haben die künftigen Fünftkläss­ler kurze Wege zu den Toiletten im Schulhaus.

Angesichts der Umstände seien die Modulbaute­n „eine praktikabl­e und gute Lösung“, sagt Langenbach­er. „Ich bin froh, dass wir im Gemeindera­t und im Konsens auch mit der Schulleitu­ng und den Lehrern diese Lösung gefunden haben.“Möglich wäre für die Zukunft auch eine Aufstockun­g der Modulbaute­n. Der ursprüngli­ch vorgesehen­e Erweiterun­gsbau ist damit nicht vom Tisch. In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung seien für 2017 und 2018 Mittel eingestell­t – abhängig allerdings von den Prognosen zur Finanzlage der Gemeinde, so der Bürgermeis­ter. „Aber das Vorhaben ist klar definiert.“

 ?? SZ- ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER ?? Zur Erweiterun­g der Michael- von- Jung- Schule beschloss der Gemeindera­t die Anmietung von Modulbaute­n. Der ursprüngli­ch geplante Erweiterun­gsbau aus Stein wurde zurückgest­ellt.
SZ- ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Zur Erweiterun­g der Michael- von- Jung- Schule beschloss der Gemeindera­t die Anmietung von Modulbaute­n. Der ursprüngli­ch geplante Erweiterun­gsbau aus Stein wurde zurückgest­ellt.

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