Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Ich bin gerne mal ich selbst“

Matze Knop, der Meister der Parodien, kann auch ganz normal sprechen

- Supa Richie

atze Knop tourt derzeit mit seinem Programm „Diagnose dicke Hose“durch die Lande und macht auch in unserer Region Halt. Der Meister der Parodien spricht im Interview mit Eva-Maria Peter über Schwaben, Status und sein Comeback als Supa Richie.

MMatze, am 14. Februar kommst du mit deinem Programm „Diagnose dicke Hose“nach Ulm. Wie passen „dicke Hose“und „protzen“zu den für Geiz bekannten Schwaben?

Es geht nicht nur um das materielle Protzen. Aber natürlich sollte sich auch ein Schwabe mal etwas gönnen. Viel wichtiger ist aber, dass jeder Mensch seine eigene Lebensweis­e durchsetzt und eine gute Portion Selbstbewu­sstsein hat. Wenn ein Schwabe sagt, ich gebe dieses Jahr noch weniger Geld aus, braucht er auch eine dicke Hose, weil er dann sein eigenes Ding durchzieht. Egal ob die anderen über ihn lästern oder nicht.

Mit welchen Schwaben-Klischees hast du Erfahrunge­n gemacht?

Mein Eindruck ist: Die Schwaben halten zusammen und helfen sich gegenseiti­g. Die „Schwaben-Connection“ist mir ein Begriff. Da kann sich manch einer was abgucken.

Deine Programmti­tel seit 2009 sind: „Operation Testostero­n“, „Platzhirsc­he“, „Diagnose dicke Hose“: Kann Matze Knop nur ordinär und banal?

Ich bin nun mal ein Mann. Ein Mann ist ein Mann und eine Frau ist eine Frau. Beide haben individuel­le Vorlieben und Stärken. Meine Programme müssen authentisc­h sein, und ein Titel muss Spaß machen, auffallen und provoziere­n.

Die Quintessen­z aus deinem aktuellen Programm lautet: „Status macht sexy”. Was ist dir wichtig?

Die innere Haltung ist mir wichtig. Meine Nase ist vom Fußball ein wenig krumm und meine Zahnlücke fand ich als Jugendlich­er immer blöd. Heute ist sie mein Markenzeic­hen. Ich will zu mir selber stehen. Das Erfüllen von Erwartunge­n von außen, das braucht kein Mensch. Und ich achte sehr auf meine Ernährung. Nur wer fit ist, kann auch auf dicke Hose machen.

Porsche, Rolex oder Karibik-Urlaub: Was davon gönnt sich Matze Knop privat?

Privat gönne ich mir gerne Urlaub. Andere Länder, Kulturen und Menschen zu sehen, erweitert den Horizont. Es muss aber nicht die Karibik sein. Griechenla­nd oder Mallorca reichen mir völlig aus. Und ich hab auch eine goldene Rolex. Aber die ist gefaket. Für zwölf Euro vom Strand in Mallorca.

Wie lange dauert es, bis du einen Menschen imitieren kannst?

Das dauert zwischen zwei bis sechs Wochen. Je nachdem, ob ich den Dialekt schon kann und wie viele sprachlich­e Marotten die Person hat. Die Optik ist auch ganz wichtig. Perücken und Masken kosten über 2000 Euro. Wenn alles beisammen ist, brauche ich über zwei Stunden, bis alles sitzt. Eine Figur entwickelt sich auch allzeit weiter. Beckenbaue­r hat heute andere Füllwörter als vor zehn Jahren.

Für welche Rolle hast du am längsten gebraucht?

Felix Magath zu imitieren, war nicht leicht. Es ist schwierig, wenn jemand gar keinen Dialekt hat. Wobei Jogi Löws Dialekt eher Ärger macht. Da habe ich viele Rückmeldun­gen bekommen: „Matze, im Schwäbisch­en heißt das Wort aber anders.“Der nächste schreibt mir: „Jogi Löw spricht doch badisch“, und nochmal einer sagt, es sei kein badisch, sondern alemannisc­h.

Bist du auch schon mal an einer Person gescheiter­t?

Bei Christoph Daum, aber nur, weil Daum immer seinen Job gewechselt hat. Als die Perücke fertig war, ging er in die Türkei. Als er nach Frankfurt zurück kam, wurde er schnell wieder gefeuert. Hoffen wir mal, dass er nochmal Trainer wird. Die Perücke liegt im Schrank bereit.

Welche Person imitierst du am liebsten?

Mir sind alle sehr ans Herz gewachsen. Die Figuren, die eine gewisse Fröhlichke­it ausstrahle­n, mag ich am liebsten. Das ist bei Dante oder Jür

gen Klopp so. Ich bin auch gerne mal ich selbst. In meiner Show spreche ich zur Abwechslun­g auch ganz normal.

Wie viel Jürgen Klopp, Franz Beckenbaue­r oder Lothar Matthäus steckt in Matze Knop?

Ich mache jeden Tag Parodien, deshalb vermischen sie sich mit meinem privaten Leben, aber auch mit meinem Geist. Ich spüre, dass die Personen in mir wohnen. Manche Eigenschaf­ten adaptiere ich. Privat versuche ich es zu kontrollie­ren, aber irgendwann verfalle ich immer wieder in eine Rolle. Mein Buchtitel bringt das auf den Punkt: „Wer ich bin und das sind viele“.

Ab kommendem Sommer ist neben Jürgen Klopp auch Pep Guardiola in England – gibt es dann eine England-Tournee?

Wir haben bereits die ersten Clips auf Englisch gedreht. Die Resonanz war positiv. Es gab auch einige Rückmeldun­gen von Liverpool-Fans aus Asien und Amerika. In der Planung sind auf jeden Fall Auftritte in England. Mittlerwei­le spielen fast mehr Personen, die ich parodiere, dort: Özil, Van Gaal, Mourinho, Klopp,

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Du trittst auch in Mallorca auf. Was erhoffst du dir von den Auftritten auf der Partyinsel?

Im letzten Sommer habe ich ein wenig PR gemacht. Eigentlich erhoffe ich mir von meinen Mallorca-Aufenthalt­en nur, dass das Wetter gut ist. Dann springe ich am liebsten ins Wasser, trinke Café con leche und esse Tapas. Ich bin kein König von Mallorca. Ruhm und Ehre bekommt man auf der Partyinsel nicht.

Dann doch lieber große Hallen füllen und im seriösen öffentlich­rechtliche­n Fernsehen auftreten?

Den großen Hallen nähere ich mich bereits. In Hannover und Berlin waren über 1000 Zuschauer da. Eine eigene Fernsehsen­dung oder ein Kinofilm wäre mein Traum. Jetzt konzentrie­re ich mich aber erst mal auf die Tour und plane das Comeback von Supa Richie.

Mit Supa Richie hat damals alles angefangen ...

Supa Richie habe ich viel zu verdanken. Er hat mir den Durchbruch beschert. Viva, MTV, Bravo: alle fanden Supa Richie super. Deshalb ist die Figur wieder mit dabei und bekommt auch einen neuen Anzug. Supa Richie passt gut in diese etwas unruhigen Zeiten: Denn „Wenn du fast am Heulen bist und es nach Ärger riecht, Supa Supa Richie kommt zu dich gefliegt.“

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FOTO: STEPHAN PICK „Meine Nase ist vom Fußball ein wenig krumm und meine Zahnlücke fand ich als Jugendlich­er immer blöd“, sagt Comedian Matze Knop. Bald macht er Station in Stuttgart und Ulm – wahrschein­lich ohne den Fußball- WMPokal.

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