Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Casting-Shows sind ungesund

- Von Barbara Miller

„Tatort“Sternschnu­ppe (ARD, So., 20.15 Uhr)

- Der Moritz und die Bibi kennen sich schon lang. Erfahrene „Tatort“-Gucker wissen, dass Kommissar Eisner (Harald Krassnitze­r) und Major Fellner (Adele Neuhauser) nicht nur viele Fälle gemeinsam gelöst, sondern auch einige menschlich­e Probleme miteinande­r bewältigt haben: Bibis Alkoholsuc­ht, Moritz’ familiäre Situation. Ja, auch diese „Tatort“-Folge stellt mal wieder die persönlich­en Befindlich­keiten der Ermittler in den Mittelpunk­t. Der neue Fall bringt die beiden zum Nachdenken über ihr Sexuallebe­n und beschert uns den hübschen Satz „Essen ist der Sex des Alters“.

Ach ja, der Fall: Ein CastingSho­w-Produzent wird tot in seiner Villa gefunden. Was zunächst nach einem Unfall beim Extremsex aussieht, erweist sich – natürlich – als Mord. Die Ermittlung­en führen uns in die gnadenlose Welt der Talentwett­bewerbe. Junge Menschen werden hochgepush­t und dann wieder fallengela­ssen. Sie verglühen wie Sternschnu­ppen.

Regisseur Michi Riebl lässt kein Vorurteil über die verkommene Welt des Show-Biz aus. Da gibt es ehrgeizige Helicopter-Mütter, und der Witwe (Aglaia Szyszkowit­z) des Musikmanag­ers kommen erst die Tränen, als die nächste Ausgabe der Show in Gefahr ist. Rafael Haider und Sabrina Rupp spielen die Casting-Kandidaten – zurückhalt­end, jenseits von Klischees, berührend.

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