Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Maultaschen
Um eines der schwäbischen Nationalgerichte, die ranken und weben sich eine Reihe mehr oder weniger phantasievoller Legenden und Geschichten, von denen allerdings keine, aber auch gar keine, bewiesen und belegt ist: (a) Die Maulbronner Zisterziensermönche sollen im 17. Jahrhundert während der Fastenzeit, als Fleischspeisen im Kloster nicht erlaubt waren, Fleisch in einer kleinen Teigtasche versteckt haben, sodass der liebe Gott den verbotenen Verzehr nicht merken sollte (daher auch der andere Name für Maultaschen, nämlich Das Kloster habe die Vorsilbe für das beliebte Gericht geliefert. (b) Das Gericht gehe auf ein anderes Wort für
zurück. Bei der Ohrfeige das (Infinitiv – schlagen) worden; aus sei geworden. Resultat:
Die (als Gericht) habe so ihren Namen daher, dass sie so aufgeschwollen aussehe wie ein Gesicht nach einer (als Ohrfeige). (c) In der Teig-Tasche sei Inhalt;
werde schwäbisch ausgesprochen; so sei sie eine
Was die Beweisführung beeinträchtigt: Hier wurde mit
verwechselt; nur bei Letzterem wird in manchen Gegenden das a als au gesprochen. (d) sei eine (e) Ursprünglich sei die eine Fastenspeise ohne Fleischinhalt gewesen, eine zur
also zur Buße dienende Speise ohne Fleisch; heiße lateinisch aus dem von
sei geworden, und aus dem sei geworden. Resultat: (f) sei ein Rotwelschwort (aus Hebräisch
die Maultasche den lieben Gott. (g) Obwohl die allermeisten Herleitungsversuche es leugnen, könnte das Wort mit der Herzogin Margarete von Tirol (1318–1369) zu tun haben, die wegen ihrer Hässlichkeit den Beinamen erhielt.