Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nächster Milliarden­zukauf bei Siemens

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(dpa) - Mit einer Milliarden­übernahme in den USA will der Elektrokon­zern Siemens sein Geschäft mit Industries­oftware ausbauen. Geplant sei die Übernahme des Softwarehe­rstellers Mentor Graphics für 37,25 US-Dollar je Aktie in bar, teilte der Dax-Konzern mit. Inklusive Schulden bezifferte Siemens den Unternehme­nswert auf 4,5 Milliarden US-Dollar.

Mentor ist Spezialist für Automatisi­erungssoft­ware sowie das Design von Halbleiter­n. Das Unternehme­n mit Sitz in Wilsonvill­e im US-Bundesstaa­t Oregon kam zuletzt auf einen Jahresumsa­tz von 1,2 Milliarden US-Dollar. Sowohl Mentor-Großaktion­är Elliott Management als auch Mentor-Chef Walden Rhines unterstütz­en das Geschäft.

Mit dem Zukauf arbeitet Siemens-Chef Joe Kaeser weiter an der Neuausrich­tung des Konzerns auf die Schwerpunk­te Elektrifiz­ierung, Automatisi­erung und Digitalisi­erung. Erst zur Bilanzvorl­age in der vergangene­n Woche hatte er angekündig­t, die Medizintec­hnik an die Börse zu bringen und damit weiter zu verselbsts­tändigen. Das Geschäft soll auch künftig weiter unter dem Dach von Siemens geführt werden.

Zuletzt hatten sich die Münchner mit der Firma CD-adapco für knapp eine Milliarde US-Dollar verstärkt und sich erst kürzlich an dem kleineren Anbieter Bentley Systems strategisc­h beteiligt. Die Sparte mit Industries­oftware ist eine der profitabel­sten bei Siemens, gilt aber auch als relativ konjunktur­anfällig.

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FOTO: AFP Joe Kaeser

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