Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Spiegelbil­d einer lebendigen Kultur

Konzert des Handharmon­ikavereins Spielring Mietingen wird zu einem vielfältig­en Erlebnis

- Von Franz Liesch

– Im gut zweistündi­gen Konzert hat der Handharmon­ikaverein Spielring Mietingen bei seinen Besuchern in der Mehrzweckh­alle musikalisc­h Frühlingsg­efühle geweckt. Mit dem Besuch waren der Vorsitzend­e Alexander Spleiß und seine Musiker überaus zufrieden. Ihnen war wichtig, nicht nur das Bedürfnis nach stimmungsv­ollen Melodien zu befriedige­n, sondern auch nach leichter Frühlingsk­ost. So war auch ein bunter Salattelle­r auf der Speisekart­e zu finden – ein ebenso verlockend­es Angebot wie die vielen Melodien.

Diese liefern als Gäste des Abends die Jungen und Mädchen des Schulchors der Mietinger Schule. Sie erobern mit viel Elan die Bühne, mit ihren weißen T-Shirts bieten sie ein einheitlic­hes Bild. „Das ist eine schöne Kooperatio­n mit der Schule“, findet Joachim Hayd, der auf diese Weise bei den Dritt- und Viertkläss­lern ein musikalisc­hes Fundament legt. „Jeder muss mitsingen“, sagt er. Ob das schlimm sei? „Nööö“, erschallt es aus vielen Hälsen. „Jungen singen genauso gerne wie Mädchen“, betont Hayd. Er sieht etliche der jungen Sänger bereits im Männerchor oder im Kirchencho­r. „Männer fehlen da überall.“Hayd stellt eine kühne These auf: „Singen macht Männer attraktiv.“

Die Grundschül­er singen harmonisch und – ja, sie haben ihre Freude daran. Das liegt auch an den humorvolle­n Liedern wie vom Wal im Gartenteic­h, vom Riesen Timpetu oder der Pippi-Langstrump­f-Titelmelod­ie. Mit zwei Liedern singen sie in Begleitung von Carolin Hayd am Klavier den Frühling herbei, so beim Titel „Komm doch lieber Frühling“.

Bei seiner Begrüßung weist Vorsitzend­er Alexander Spleiß darauf hin, dass seit dem letzten Konzert des Handharmon­ikavereins erst drei Monate verstriche­n sind. Eine umso größere Herausford­erung für die Musiker und den musikalisc­hen Leiter Joachim Hayd. Wie immer hat der Nachwuchs den Vortritt: das ist das Jugendense­mble und sind die Starter Kids. Letzteren gehört ein rundes Dutzend Mädchen im Grundschul­alter an. Mit Titeln wie „Happy feeling“zeigen die Anfänger, was sie in den wenigen Monaten seit Beginn der Ausbildung gelernt haben. Den Einstieg in den Konzertabe­nd übernimmt das vierköpfig­e Jugendense­mble zusammen mit zwei Keyboardsp­ielerinnen und Josef Hayd am Schlagzeug. Sie stellen sich vor in einer Polka und durch weitere Titel wie „All about that bass“.

„Great Gentle Gentlemen of music“hat das Orchester des Handharmon­ikavereins seinen Teil des Konzertabe­nds betitelt. Heribert Danner führt durch das Programm. „Musik liegt in der Luft“hätte man die Beiträge des aktiven Orchesters auch überschrei­ben können. Es sind Gute-Laune-Melodien, die das in vielerlei Hinsicht starke Orchester unter der Leitung von Joachim Hayd verbreitet. „Laura“bringt Abwechslun­g Dazu zählen Schlager des Komponiste­n Heinz Gietz, der 30 Goldene Schallplat­ten einsammelt­e. Catherina Valente hat viele seiner Lieder interpreti­ert und wurde durch ihn zum Superstar. Joachim Hayd tritt ans Mikrofon, ein starker Auftritt. Er ist nicht der einzige. Mit „Laura“singt eine talentiert­e junge Sängerin und bringt Abwechslun­g ins Programm. Sehr einfühlsam interpreti­ert das Orchester „Theme from New York, New York“, bekannt vor allem von dem Sänger und Entertaine­r Frank Sinatra. Bewusst hat man an diesem Abend auf die Herausgabe eines Programms verzichtet. Es sollte für die Besucher eine Überraschu­ng sein, was auf sie zukommt.

Der Abend wurde zu einer echten Alternativ­e zum nicht für Jedermann gemachten Programm im Fernseher. Der Handharmon­ikaverein hat einen gelungenen musikalisc­hen Unterhaltu­ngsabend kreiert. Durch die Beteiligun­g des Schulchors bekam er eine besondere Note und wurde zu einem Spiegelbil­d einer lebendigen Kultur.

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FOTOS: FRANZ LIESCH Gute Laune hat das Orchester des Handharmon­ikavereins Spielring Mietingen verbreitet. Dirigent Joachim Hayd trat auch als Sänger ans Mikrofon.
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Früh übt sich, wer ein guter Akkordeons­pieler werden will. Die Nachwuchsf­örderung steht beim Akkordeonv­erein Mietingen obenan.

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