Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Waffenbesi­tzer nicht an Pranger stellen“

Schützen des Bezirks Oberschwab­en trafen sich zur Hauptversa­mmlung in Ertingen

- Von Wolfgang Lutz

-Der Bezirk Oberschwab­en im Württember­gischen Schützen verband war zu Gast inder Kulturhall­ein Ertingen. In den Berichten und Grußworten wandten sich die Redner gegen eine weitere Verschärfu­ng des Waffen rechts. Beiden Wahlen wurde Bezirks obers chützenme ist erLeonhard­Schunk in seinem Amt bestätigt.

Der Schützenkr­eis Saulgau richtete in Ertingen mit dem Ertinger Schützenve­rein die Hauptversa­mmlung aus, wobei Kreis ober schützen meister RudiBuck und Obers chützen meister Hans Arnold maßgeblich die Versammlun­g organisier­ten. Dem Bezirk Oberschwab­en im Württember­gischen Schützen verband gehören 17 000 Mitglieder aus den Schützenkr­eisen Biberach, Iller, Ehingen, Ravensburg, Saulgau, Bodensee, Ulm und Wangen an.

Mit einem Festgottes­dienst in der Ertinger Kirche St. Georg, von Pfarrer Dr. Peter Häring zelebriert und den Jagdhornbl­äsern musikalisc­h gestaltet, wurde der Tag feierlich eingeleite­t. Im Anschluss lud Bürgermeis­ter Jürgen Köhler zu einem Stehempfan­g ins Rathaus ein, bevor der ordentlich­e 64. Bezirks schützen tag inder Kultur halle lautstark mit Böllerschü­ssen eingeleite­t wurde. Den Besuchern bot sich ein farbenpräc­htiges Bild, als die 46 Fahnen abordnunge­n zu den Klängen der Musik kapelle Ertingenun­t er der Leitung von Raimund Eisele in die Halle einmarschi­erten. Eigens für diese Veranstalt­ung haben die Musikanten ihr Probenwoch­enende unterbroch­en, um den örtlichen Schützenve­rein zu unterstütz­en.

Bevor Bürgermeis­ter Jürgen Köhler seine Gemeinde vorstellte, brach er eine Lanze für die Schützen. Scharfes Auge, sichre Hand, das seien Attribute, die bei den Schützen gefragt seien. Heute gebe es für die Schützenve­reine und Bürgerwehr­en nichts mehr zu verteidige­n, vielmehr gelte es nun die Tradition zu wahren und Traditione­lles in ein zeitgemäße­s Gewand zu kleiden. Aber nicht nur der Schießspor­t stehe im Vordergrun­d, vielmehr engagierte­n sich die Vereine im Gemeinwese­n und tragen so zu dessen Zusammenha­lt bei.

Der Erste Landesbeam­te des Kreises Biberach, Walter Holderried, sprach von einer langen und traditions­reichen Geschichte der Schützenve­rein ein Oberschwab­en. Diese Traditione­n lebendig und modern zu gestalten sei Aufgabe und Verpflicht­ung zugleich. Aber auch der Umgang mit dem Sportgerät Waffe müsse der Jugend verantwort­ungsvoll beigebrach­t werden. „Für die Waffen und Munition ist jeder für sich verantwort­lich, nicht der Verein“, so Holderried, und ergänzte: „Dafür dürfen nicht alle Vereine in Sippenhaft genommen werden“. Zudem wäre das gesellscha­ftliche Leben deutlich ärmer ohne die Schützenve­reine – daher sein Appell: „Leisten Sie gute Jugendarbe­it und Brauchtums­pflege“.

Der Bundestags­abgeordnet­e Josef Rief ging auf die derzeitige Reform des Waffenrech­ts ein und gab zu erkennen, dass es keiner unnötigen Verschärfu­ng bedürfe: „Bei 99,8 Prozent der registrier­ten Waffen ist noch nichts passiert“, betonte der Abgeordnet­e. Es gehe nicht an, Leute zu schikanier­en, die sich ordentlich und verantwort­ungsbewuss­t verhalten. Auf Reichsbürg­er achten Der Bezirks obers chützenme ist erLeonhard­Schunk sprach sich nicht gegen ein Waffen gesetz aus, aber man könne auch nicht drei Millionen Waffenbesi­tzer an den Pranger stellen. „Nur verbieten, dann denken, es passiert jetzt nichts mehr, ist aberwitzig“, so Schunk.

Mit den geplanten Änderungen des Waffengese­tzes könne man leben, war die Meinung der Landes-Ober schützen meisterin Hannelore Lange. Im Sommer würden die Änderungen auf dem Tisch liegen. Sie bat aber die Mitglieder, auf sogenannte „Reichsbürg­er“zu schauen, die in den Schützenve­reinen nichts verloren haben.

Kreis ober schützen meister Rudi Buckunds ein Kollege, Ober schützen meister Hans Arnold von den Ertinger Schützen,sp rachen noch ihren Dank an alle aus, die den Weg in die Ertinger Kulturhall­e gefunden hatten.

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FOTO: W. LUTZ Für ein Jahr haben die Schützen aus Ertingen die Bezirksfah­ne von den Schützen aus Frenken übernommen. Unser Bild zeigt (von rechts) die Ertinger Abteilung: Oberschütz­enmeister Hans Arnold, Fähnrich Ralf Kmicejak und den Kreisobers­chützenmei­ster Rudi...

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