Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Waffenbesitzer nicht an Pranger stellen“
Schützen des Bezirks Oberschwaben trafen sich zur Hauptversammlung in Ertingen
-Der Bezirk Oberschwaben im Württembergischen Schützen verband war zu Gast inder Kulturhallein Ertingen. In den Berichten und Grußworten wandten sich die Redner gegen eine weitere Verschärfung des Waffen rechts. Beiden Wahlen wurde Bezirks obers chützenme ist erLeonhardSchunk in seinem Amt bestätigt.
Der Schützenkreis Saulgau richtete in Ertingen mit dem Ertinger Schützenverein die Hauptversammlung aus, wobei Kreis ober schützen meister RudiBuck und Obers chützen meister Hans Arnold maßgeblich die Versammlung organisierten. Dem Bezirk Oberschwaben im Württembergischen Schützen verband gehören 17 000 Mitglieder aus den Schützenkreisen Biberach, Iller, Ehingen, Ravensburg, Saulgau, Bodensee, Ulm und Wangen an.
Mit einem Festgottesdienst in der Ertinger Kirche St. Georg, von Pfarrer Dr. Peter Häring zelebriert und den Jagdhornbläsern musikalisch gestaltet, wurde der Tag feierlich eingeleitet. Im Anschluss lud Bürgermeister Jürgen Köhler zu einem Stehempfang ins Rathaus ein, bevor der ordentliche 64. Bezirks schützen tag inder Kultur halle lautstark mit Böllerschüssen eingeleitet wurde. Den Besuchern bot sich ein farbenprächtiges Bild, als die 46 Fahnen abordnungen zu den Klängen der Musik kapelle Ertingenunt er der Leitung von Raimund Eisele in die Halle einmarschierten. Eigens für diese Veranstaltung haben die Musikanten ihr Probenwochenende unterbrochen, um den örtlichen Schützenverein zu unterstützen.
Bevor Bürgermeister Jürgen Köhler seine Gemeinde vorstellte, brach er eine Lanze für die Schützen. Scharfes Auge, sichre Hand, das seien Attribute, die bei den Schützen gefragt seien. Heute gebe es für die Schützenvereine und Bürgerwehren nichts mehr zu verteidigen, vielmehr gelte es nun die Tradition zu wahren und Traditionelles in ein zeitgemäßes Gewand zu kleiden. Aber nicht nur der Schießsport stehe im Vordergrund, vielmehr engagierten sich die Vereine im Gemeinwesen und tragen so zu dessen Zusammenhalt bei.
Der Erste Landesbeamte des Kreises Biberach, Walter Holderried, sprach von einer langen und traditionsreichen Geschichte der Schützenverein ein Oberschwaben. Diese Traditionen lebendig und modern zu gestalten sei Aufgabe und Verpflichtung zugleich. Aber auch der Umgang mit dem Sportgerät Waffe müsse der Jugend verantwortungsvoll beigebracht werden. „Für die Waffen und Munition ist jeder für sich verantwortlich, nicht der Verein“, so Holderried, und ergänzte: „Dafür dürfen nicht alle Vereine in Sippenhaft genommen werden“. Zudem wäre das gesellschaftliche Leben deutlich ärmer ohne die Schützenvereine – daher sein Appell: „Leisten Sie gute Jugendarbeit und Brauchtumspflege“.
Der Bundestagsabgeordnete Josef Rief ging auf die derzeitige Reform des Waffenrechts ein und gab zu erkennen, dass es keiner unnötigen Verschärfung bedürfe: „Bei 99,8 Prozent der registrierten Waffen ist noch nichts passiert“, betonte der Abgeordnete. Es gehe nicht an, Leute zu schikanieren, die sich ordentlich und verantwortungsbewusst verhalten. Auf Reichsbürger achten Der Bezirks obers chützenme ist erLeonhardSchunk sprach sich nicht gegen ein Waffen gesetz aus, aber man könne auch nicht drei Millionen Waffenbesitzer an den Pranger stellen. „Nur verbieten, dann denken, es passiert jetzt nichts mehr, ist aberwitzig“, so Schunk.
Mit den geplanten Änderungen des Waffengesetzes könne man leben, war die Meinung der Landes-Ober schützen meisterin Hannelore Lange. Im Sommer würden die Änderungen auf dem Tisch liegen. Sie bat aber die Mitglieder, auf sogenannte „Reichsbürger“zu schauen, die in den Schützenvereinen nichts verloren haben.
Kreis ober schützen meister Rudi Buckunds ein Kollege, Ober schützen meister Hans Arnold von den Ertinger Schützen,sp rachen noch ihren Dank an alle aus, die den Weg in die Ertinger Kulturhalle gefunden hatten.