Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Netzwerk für Bildung steht vor dem Start
(meni) - Mehrheitlich hat sich der Ausschuss für Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales des Kreistages nun für die Schaffung einer Bildungsregion im Landkreis ausgesprochen. Start soll im September sein. Bei nicht allen Ausschussmitgliedern stieß der Antrag auf Gegenliebe.
Bei den Haushaltsberatungen 2017 hat die CDU-Fraktion einen Antrag auf Einrichtung einer Bildungsregion im Alb-Donau-Kreis eingebracht. In Ulm und im Landkreis Biberach sei das schon eingerichtet, sagte Veronika Goller vom staatlichen Schulamt in Biberach, die künftig für die Bildungsregion im AlbDonau-Kreis zuständig sein soll.
2012 wurde das Landesprogramm Bildungsregionen von der Landesregierung etabliert. Seitdem sind 27 Bildungsregionen gegründet worden. Ziel ist, dass sich alle Bildungspartner dieser Region gemeinsam für das Wohl der Kinder, der Jugendlichen und jungen Erwachsenen engagieren. Vorhandene Potenziale sollen effektiv koordiniert und geeignete neue Ressourcen erschlossen und gebündelt werden. Durch kooperatives Miteinander der Kommunalverwaltung, der staatlichen Schulverwaltung, der Schulen und der außerschulischen Partner in einer Region soll eine Gesamtstrategie für Bildung, Erziehung und Betreuung entstehen, heißt es in der Sitzungsvorlage. Kernstück soll ein Netzwerk sein, das zwischen Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen, Partnern aus der Politik und Wirtschaft, gesellschaftlichen Organisationen, Trägern der Weiterbildung, Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit, Jugendhilfe und weiteren relevanten Akteuren vermittelt.
Um das zu erreichen, soll eine regionale Steuergruppe mit 17 Mitgliedern aus verschiedenen Vertretern gebildet werden. In einem Bildungsbüro sollen alle Aktivitäten vernetzt werden. Vom Land bekommt der Alb-Donau-Kreis dafür 45 000 Euro Unterstützung. Zusätzlich will der Kreis eine Teilzeitkraft für die Verwaltung und einen Bildungskoordinator für die Flüchtlingsarbeit einstellen. Stimmt der Kreistag am 24. April zu, können die Anträge beim Landesinstitut für Schulentwicklung in Stuttgart gestellt werden.
Doch schon im Ausschuss sorgte der Antrag für Diskussionen. „Bei uns läuft es doch gut, warum lassen wir es nicht so?“, fragte beispielsweise Susanne Wucher (Grüne). Dem entgegnete Veronika Goller, dass man für ein Ziel wie beispielsweise Chancengerechtigkeit einfach Kennzahlen brauche. „Die Bildungsregion ermöglicht Einblicke in Schulen, die sonst nicht möglich sind.“Zudem würden konkrete Ziele von der Steuerungsgruppe festgelegt. Doch auch Josef Oßwald (Freie Wähler) war skeptisch: „Es ist ja nicht so, dass bisher nichts gelaufen ist. Wozu braucht man diesen bürokratischen Überbau?“Sebastian Wolf (CDU) verteidigte den Antrag seiner Fraktion: „Wir haben schon in Ehingen mit der Fülle an Schulen manchmal Probleme, Informationen in die Fläche zu bringen.“Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen entschied der Ausschuss schlussendlich das Thema Bildungsregion im April im Kreistag zu behandeln.