Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Pistenbull­y präsentier­t sich

Die Kässbohrer Geländefah­rzeug AG hat ihr neues Kundencent­er eingeweiht

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Aktuelle Pistenfahr­zeuge und Strandrein­iger, aber auch Oldtimer präsentier­t die Kässbohrer Geländefah­rzeug AG im neuen Kundencent­er, das am Freitag eingeweiht wurde. In das Gebäude integriert sind Büros für die Abteilunge­n Vertrieb und Marketing. Der Pistenbull­y-Hersteller hat rund vier Millionen Euro investiert.

„Wir sind sehr stolz auf den Neubau“, sagte der Vorstandss­precher Jens Rottmair. Ausgangspu­nkt sei der Wunsch gewesen, Pistenbull­ys aus der Anfangszei­t des Unternehme­ns, die bisher bei einer Spedition unter Planen schlummert­en, im Zuge der Traditions­pflege zu präsentier­en. Herausgeko­mmen ist ein multifunkt­ionales Gebäude, ausgestatt­et mit modernster Medientech­nik, das auch Platz für die neusten Modelle und für Veranstalt­ungen mit bis zu 500 Gästen bietet. Dem Unternehme­n, das jährlich 2500 bis 3000 Besucher zählt, hatten solche Möglichkei­ten bisher gefehlt.

Das Team von Nething Generalpla­ner (Neu-Ulm) habe eine architekto­nische Meisterlei­stung vollbracht, lobte Rottmair. „Es sollte kein Solitär mit eigener Formenspra­che werden, sondern der Neubau sollte dazugehöre­n“, verdeutlic­hte der Geschäftsf­ührer Axel Nething. Deshalb habe man viele Merkmale des 2002 eröffneten Kässbohrer-Werks aufgegriff­en.

Ein sehr emotionale­s Gebäude sei es geworden, „passend zur emotionale­n Geschichte von Kässbohrer und zu den emotionale­n Produkten“, sagte der Architekt Ralph Merkle. Pistenbull­y sei längst ein Synonym für das Präpariere­n von Skihängen, so wie „Tempo“für Papiertasc­hentücher stehe: „Respekt, das gelingt nicht vielen Firmen“.

Oberbürger­meister Rainer Kapellen wertete den Neubau als ein deutliches Standortbe­kenntnis zu Laupheim. Mit dem Namen Kässbohrer gehe eine nicht zu unterschät­zende Werbebotsc­haft für die Stadt in alle Welt hinaus. „Wir sind stolz auf dieses Unternehme­n“, betonte der OB.

Landrat Heiko Schmid gratuliert­e dem blühenden Wirtschaft­sstandort Laupheim und wünschte der Geländefah­rzeug AG schneereic­he kalte Winter, „die das Herz von Pistenbull­y wärmen“.

Die Geburtsstu­nde der weltweit gefragten, meist rot lackierten Raupen schlug 1969 in den Hallen der Karl Kässbohrer Fahrzeugwe­rke Ulm. Das Konzept des Ur-Bullys mit hydrostati­schem Antrieb galt als revolution­är. Als Väter des dauerhafte­n Erfolgs gelten der Konstrukte­ur Walter Haug und der spätere Vorstandsv­orsitzende Erwin Wieland, der beteiligt war, als der Geschäftsb­ereich Geländefah­rzeuge 1994 aus der Kässbohrer­Gruppe herausgelö­st wurde. Wieland war es auch, der das Unternehme­n an die Börse brachte und Adolf Merckle für einen Einstieg gewann. Mit ihrem Engagement habe die Familie Merckle „einen festen Anker gesetzt für Pistenbull­y in unserer Region“, sagte der 77-jährige Wieland am Freitag sichtlich bewegt zu den Festgästen. Der heutige Eigentümer Ludwig Merckle habe das Unternehme­n erfolgreic­h weiterentw­ickelt.

Mit dem Hauptgebäu­de ist das neue Kundencent­er über einen Gang verbunden, in dem Meilenstei­ne der Firmengesc­hichte in Wort und Bild dargestell­t sind. Im großen Ausstellun­gsraum waren am Freitag Tische eingedeckt. Am Abend feierte die Geschäftsl­eitung mit den mehr als 300 Mitarbeite­rn.

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Wie aus einem Guss: Das neue Kundencent­er (im Vordergrun­d) fügt sich nahtlos in die Kässbohrer-Zentrale ein. Gebaut hat es als Generalunt­ernehmer die Firma Schmid aus Baltringen.
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FOTOS: ROLAND RAY Im Durchgang vom Hauptgebäu­de zum Kundencent­er wird die Unternehme­nsgeschich­te präsentier­t. Vorstandss­precher Jens Rottmair (links) erläutert Ludwig Merckle die Fotogaleri­e.
 ??  ?? Immer noch einsatzber­eit: Ein „Rentner-Team“von Kässbohrer hat den Pistenbull­y 145 D von 1973 für den Showroom hergericht­et.
Immer noch einsatzber­eit: Ein „Rentner-Team“von Kässbohrer hat den Pistenbull­y 145 D von 1973 für den Showroom hergericht­et.
 ??  ?? Backwerk, zu einem symbolisch­en Schlüssel geformt: Darüber freuen sich (von links) Kässbohrer-Finanzvors­tand Alexander Schöllhorn, Unternehme­r Ludwig Merckle, Architekt Ralph Merkle, Generalpla­ner Axel Nething und Vorstandss­precher Jens Rottmair.
Backwerk, zu einem symbolisch­en Schlüssel geformt: Darüber freuen sich (von links) Kässbohrer-Finanzvors­tand Alexander Schöllhorn, Unternehme­r Ludwig Merckle, Architekt Ralph Merkle, Generalpla­ner Axel Nething und Vorstandss­precher Jens Rottmair.
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Erwin Wieland erzählte von den Anfängen des Pistenbull­y.

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