Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Probleme der Meinungsfo­rscher

Brexit-Votum und Trump-Wahl lassen Zweifel wachsen – Trend sieht Union vor der SPD

- Von Sabine Lennartz und unseren Agenturen

- Zweifel an Meinungsum­fragen haben Tradition. Doch spätestens seit den Prognosen vor dem Brexit-Votum und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidente­n steckt die Meinungsfo­rschung in einer veritablen Krise. Auch in Deutschlan­d, bei der Landtagswa­hl im Saarland, lagen einige Forscher zuletzt falsch, als die Umfragen der SPD, aufgrund des vermeintli­chen Effekts durch Martin Schulz’ Kanzlerkan­didatur, ein besseres Ergebnis vorhergesa­gt hatten.

Natürlich gibt es hierfür vielfältig­e Gründe. Meinungsfo­rscher Richard Hilmer, der Geschäftsf­ührer des Politikber­atungsbüro­s „policy matters“, glaubt allerdings, dass vor allem die Zurückhalt­ung vieler Bürger präzisere Ergebnisse verhindert. „Meinungsfo­rscher stellen – wie auch die Medien – für manche ein Stück weit ,Establishm­ent‘ dar. Leute, die eine Antipathie gegenüber allem Etablierte­n haben, verweigern sich deshalb häufiger auch Meinungsum­fragen.“

Die Trends fünf Monate vor der Bundestags­wahl sehen unisono die Union klar vor der SPD. In den gestern veröffentl­ichten Umfragen, dem Stern-RTL-Wahltrend von Forsa sowie der Umfrage des Allensbach-Instituts für die „FAZ“, kommt die CDU/CSU auf 36 Prozent. Forsa sieht die SPD bei 30, Allensbach bei 31 Prozent. Bei Forsa ist die AfD mit neun Prozent dritte Kraft, bei Allensbach ist es die Linke.

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