Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Schneebruch behindert den Verkehr
Winterliche Witterung erwischt Mensch und Natur eiskalt – Zahl der Unfälle hält sich in Grenzen
LAUPHEIM - Der Winter im April hat die Region eiskalt erwischt. Am frühen Mittwochvormittag sorgten starke Schneefälle für Behinderungen im Berufsverkehr, mehrere Straßen mussten zeitweise wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden.
„Wir haben bislang erstaunlich wenig Unfälle aufgrund der Wetterlage zu vermelden“, berichtet Uwe Krause von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Ulm gegen 9.30 Uhr. Und das, obwohl bereits viele Fahrzeuge mit Sommerbereifung unterwegs seien. „Die Leute fahren vorsichtig.“
Dennoch: Der Weg zur Arbeit dauert ein wenig länger, und wer Pech hat, wird durch eine Straßensperrung zusätzlich „ausgebremst“. Der Grund: Durch den schweren, nassen Schnee, der innerhalb kurzer Zeit gefallen ist, ist es in der ganzen Region zu Schneebruch gekommen. „Uns sind im Raum Laupheim mindestens zehn umgestürzte Bäume gemeldet worden“, so Krause. Milchlaster hängt fest Ein umstürzender Baum wurde auch dem Fahrer eines Milchlasters mit Anhänger zum Verhängnis, der kurz nach 5 Uhr morgens auf der L257 zwischen Untersulmetingen und Schaiblishausen unterwegs war. Auf Höhe eines Waldstücks beobachtete der 29Jährige, dass ein Baum umstürzte. Zwar konnte er diesem noch ausweichen, geriet aber aufs Bankett und hing dann fest. Der Laupheimer Feuerwehrkommandant Andreas Bochtler war vor Ort: „Ein Bergungsunternehmen musste den Laster wieder auf die Straße holen. Die Feuerwehr Untersulmetingen hat die Straße dazu voll gesperrt.“19 Tonnen Milch wurden umgepumpt, um das Fahrzeug leichter zu machen, vermeldet die Polizei. Im Anschluss sägten die Feuerwehrleute noch gefährdete Baumteile im Waldstück ab; die Straßenmeisterei rückte mit einem Bagger an und setzte den Fahrbahnrand instand. Erst gegen 11 Uhr konnte die Straße wieder freigegeben werden.
Meist jedoch dauerten die Sperrungen nicht so lange an. Dennoch: Bereits am späten Vormittag hatte die Feuerwehr im Landkreis schon mehr als 60 Einsätze zu verzeichnen, um umgestürzte Bäume oder Geäst von den Straßen zu räumen. Betroffen war unter anderem auch die Strecke zwischen Hörenhausen und Orsenhausen. Und auch die B30 hat es auf Höhe der Auffahrt LaupheimMitte in Fahrtrichtung Ulm erwischt: Gegen 8 Uhr ragte dort ein umgestürzter Baum ein Stück weit in die Fahrbahn hinein. Während der Bergungsarbeiten durch die Laupheimer Wehr kam es kurzzeitig zu Behinderungen im Berufsverkehr.
Der städtische Bauhof war ab etwa 5 Uhr morgens im Einsatz, um die innerörtlichen Straßen zu räumen und zu streuen. „Ab diesem Zeitpunkt ist der Schnee liegengeblieben“, weiß Bauhofleiter Markus Bussinger. Wege und Parks gesperrt Doch nicht nur der Straßenverkehr war beeinträchtigt, auch wer in winterlicher Landschaft spazierengehen wollte, stieß im Stadtgebiet an vielen Stellen an Absperrungen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, mussten am Mittwochvormittag viele Fußwege gesperrt werden. Betroffen waren der Schlosspark, die Höhenanlage und der Ringelhauser Park, der Biergarten auf dem unteren Festplatz, die städtischen Friedhöfe (teilweise auch in den Teilorten) sowie streckenweise die Rad- und Fußwege am Bronner Berg.
Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Feuerwehr haben bereits damit angefangen, die durch Schneebruch geschädigten Bäume zurückzuschneiden. So wurden am Mittwochnachmittag abgeknickte Äste von einem Baum am Alten Friedhof abgesägt, die über den Gehweg an der Ehinger Straße ragten. In der Dietrich-Bonhoeffer-Straße versperrte ein durch die Schneelast zu Boden gegangener Baum die Zufahrt zu den Garagen der Anlieger; auch hier halfen die Bauhofmitarbeiter.
Markus Bussinger rät dringend dazu, die Sperrungen der Wege zu beachten: „Auch wenn der Schnee wieder weg ist, können abgebrochene Äste den Fußgängern gefährlich werden.“Bis zum Wochenende können die Wege voraussichtlich wieder freigegeben werden – wenn Eis und Schnee den städtischen Arbeitern keinen Strich durch die Rechnung machen.