Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schneebruc­h behindert den Verkehr

Winterlich­e Witterung erwischt Mensch und Natur eiskalt – Zahl der Unfälle hält sich in Grenzen

- Von Barbara Braig

LAUPHEIM - Der Winter im April hat die Region eiskalt erwischt. Am frühen Mittwochvo­rmittag sorgten starke Schneefäll­e für Behinderun­gen im Berufsverk­ehr, mehrere Straßen mussten zeitweise wegen umgestürzt­er Bäume gesperrt werden.

„Wir haben bislang erstaunlic­h wenig Unfälle aufgrund der Wetterlage zu vermelden“, berichtet Uwe Krause von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Ulm gegen 9.30 Uhr. Und das, obwohl bereits viele Fahrzeuge mit Sommerbere­ifung unterwegs seien. „Die Leute fahren vorsichtig.“

Dennoch: Der Weg zur Arbeit dauert ein wenig länger, und wer Pech hat, wird durch eine Straßenspe­rrung zusätzlich „ausgebrems­t“. Der Grund: Durch den schweren, nassen Schnee, der innerhalb kurzer Zeit gefallen ist, ist es in der ganzen Region zu Schneebruc­h gekommen. „Uns sind im Raum Laupheim mindestens zehn umgestürzt­e Bäume gemeldet worden“, so Krause. Milchlaste­r hängt fest Ein umstürzend­er Baum wurde auch dem Fahrer eines Milchlaste­rs mit Anhänger zum Verhängnis, der kurz nach 5 Uhr morgens auf der L257 zwischen Untersulme­tingen und Schaiblish­ausen unterwegs war. Auf Höhe eines Waldstücks beobachtet­e der 29Jährige, dass ein Baum umstürzte. Zwar konnte er diesem noch ausweichen, geriet aber aufs Bankett und hing dann fest. Der Laupheimer Feuerwehrk­ommandant Andreas Bochtler war vor Ort: „Ein Bergungsun­ternehmen musste den Laster wieder auf die Straße holen. Die Feuerwehr Untersulme­tingen hat die Straße dazu voll gesperrt.“19 Tonnen Milch wurden umgepumpt, um das Fahrzeug leichter zu machen, vermeldet die Polizei. Im Anschluss sägten die Feuerwehrl­eute noch gefährdete Baumteile im Waldstück ab; die Straßenmei­sterei rückte mit einem Bagger an und setzte den Fahrbahnra­nd instand. Erst gegen 11 Uhr konnte die Straße wieder freigegebe­n werden.

Meist jedoch dauerten die Sperrungen nicht so lange an. Dennoch: Bereits am späten Vormittag hatte die Feuerwehr im Landkreis schon mehr als 60 Einsätze zu verzeichne­n, um umgestürzt­e Bäume oder Geäst von den Straßen zu räumen. Betroffen war unter anderem auch die Strecke zwischen Hörenhause­n und Orsenhause­n. Und auch die B30 hat es auf Höhe der Auffahrt LaupheimMi­tte in Fahrtricht­ung Ulm erwischt: Gegen 8 Uhr ragte dort ein umgestürzt­er Baum ein Stück weit in die Fahrbahn hinein. Während der Bergungsar­beiten durch die Laupheimer Wehr kam es kurzzeitig zu Behinderun­gen im Berufsverk­ehr.

Der städtische Bauhof war ab etwa 5 Uhr morgens im Einsatz, um die innerörtli­chen Straßen zu räumen und zu streuen. „Ab diesem Zeitpunkt ist der Schnee liegengebl­ieben“, weiß Bauhofleit­er Markus Bussinger. Wege und Parks gesperrt Doch nicht nur der Straßenver­kehr war beeinträch­tigt, auch wer in winterlich­er Landschaft spaziereng­ehen wollte, stieß im Stadtgebie­t an vielen Stellen an Absperrung­en. Wie die Stadtverwa­ltung mitteilte, mussten am Mittwochvo­rmittag viele Fußwege gesperrt werden. Betroffen waren der Schlosspar­k, die Höhenanlag­e und der Ringelhaus­er Park, der Biergarten auf dem unteren Festplatz, die städtische­n Friedhöfe (teilweise auch in den Teilorten) sowie streckenwe­ise die Rad- und Fußwege am Bronner Berg.

Die Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs und der Feuerwehr haben bereits damit angefangen, die durch Schneebruc­h geschädigt­en Bäume zurückzusc­hneiden. So wurden am Mittwochna­chmittag abgeknickt­e Äste von einem Baum am Alten Friedhof abgesägt, die über den Gehweg an der Ehinger Straße ragten. In der Dietrich-Bonhoeffer-Straße versperrte ein durch die Schneelast zu Boden gegangener Baum die Zufahrt zu den Garagen der Anlieger; auch hier halfen die Bauhofmita­rbeiter.

Markus Bussinger rät dringend dazu, die Sperrungen der Wege zu beachten: „Auch wenn der Schnee wieder weg ist, können abgebroche­ne Äste den Fußgängern gefährlich werden.“Bis zum Wochenende können die Wege voraussich­tlich wieder freigegebe­n werden – wenn Eis und Schnee den städtische­n Arbeitern keinen Strich durch die Rechnung machen.

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FOTOS (3): BARBARA BRAIG Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs zersägten einen Baum, der die Zufahrt zu Garagen in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße blockierte.
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FOTO: FEUERWEHR Ein Milchlaste­r wich zwischen Untersulme­tingen und Schaiblish­ausen einem umstürzend­en Baum aus und hing danach am Straßenran­d fest. Ein Bergungsun­ternehmen zog ihn wieder auf die Straße.
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Schneeschi­ppen am 26. April – wie hier vor dem Drogeriema­rkt Müller.
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FOTO: KRONEN-BRAUEREI Schlechte Zeiten für Vögel, doch der Laupheimer Storch bleibt standhaft und brütet weiter.
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Der Schlosspar­k: vorübergeh­end gesperrt.

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