Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Es ist viel zu gefährlich, in den Wald zu gehen“
- Der Wintereinbruch hat vor allem deshalb für Chaos gesorgt, weil so viele Äste abgeknickt und Bäume umgestürzt sind. Was das für den Wald bedeutet? Tanja Bosch hat mit Forstdirektor Georg Jehle, dem Leiter des Kreisforstamts, gesprochen. SZ: Herr Jehle, wie ist die Lage in den Wäldern? Jehle: Es sieht schlecht aus. Wir haben große Sorge, dass die Schäden enorm sein können. Der Schnee ist so richtig nass und lastet schwer auf den Bäumen. Vor allem die jungen Bäume biegen sich bis zum Boden durch und brechen ab. Haben Sie sich schon selbst ein Bild gemacht? Momentan ist es viel zu gefährlich, in den Wald zu gehen. Den Schaden können wir deshalb noch nicht abschätzen. Wichtig ist uns, dass die Menschen derzeit nicht im Wald spazieren gehen. Wir haben erhöhte Bruchgefahr. Warum ist die Bruchgefahr gerade jetzt so hoch? Zum einen liegt es daran, dass die Blätter bei einigen Baumarten schon ausgetrieben sind, zum anderen an der Konsistenz des Schnees. Es ist ein richtig schwerer Pappschnee. Und dort, wo schon viele Blätter da sind, wie zum Beispiel bei Birken, Weiden und Lärchen, gibt es eine größere Fläche, wo der Schnee liegen bleiben kann. Was passiert, wenn es weiter schneit? Wenn es in der Nacht gefriert und am Donnerstag noch einmal schneit, dann sieht es schlimm aus. Dann gefriert der Schnee auf den Blättern und Ästen, es kann nicht abtauen und neuer Schnee kommt dazu. Die Schneelast ist dann extrem hoch. Im schlimmsten Fall bricht dann auch der Baumstamm, und die Bäume sind nicht mehr zu retten.