Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Beim ersten Bier mittendrin
Eigentlich wollte ich hier als HeimatfestFrischling ja etwas über den Eröffnungszug schreiben. Jenen Umzug, in dem Laupheimer sich quasi altersmäßig vorstellen – so kenne ich Umzüge gar nicht. Für mich ist es also etwas UrLaupheimerisches, auf was man sich gerade unter dem Fenster der Schwäbischen Zeitung vorbereitet. Aber dann das: Da bestelle ich an einem der Bierwagen auf dem Rummelplatz mein allererstes Heimatfest-Bier – so in meiner launigen Art: „Wie komme ich denn zu meinem allerersten Laupheimer Heimatfestbier?“Worauf man mir ebenso locker entgegnet: „Indem du 3,70 rausrückst!“Da werde ich doch prompt von Einheimischen in Laupheimer Gesprächsthemen einbezogen, noch ehe ich den ersten Schaum weggetrunken habe. Daran ändert auch mein unüberhörbar norddeutscher Dialekt nichts: Ich bekomme erzählt, dass am Vorabend etwas schief gegangen ist beim Heimatfest. Irgendetwas mit Bedienung, was wohl neu ist. Ich kenne mich ja nicht aus, aber man fragt mich nach meiner Meinung. „Hat man das schon gehört?“Ich auf jeden Fall nicht.
Aber von der Einladung berührt, staune ich etwas: So offen, so einladend, bin ich woanders als Frischling auch noch nicht angesprochen worden. Da gingen manche Gespräche eher bewusst an mir vorbei. Der gemeine Laupheimer, so scheint mir, hat etwas grundlegend Freundliches – auch wenn ich noch nicht weiß, ob es „der“oder „die Molle“heißt, wie ich erst gestern gestanden habe. Das muss ich nicht verschämt googeln, das erzählt man mir mit geduldigen Worten. Vielleicht erfahre ich so ja auch mal, wie die Hasengrube zu ihrem Namen kam. Herzlich, Ihr Axel Pries