Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einstein-Museum mit Science Center

Verein macht einen Vorschlag, wie der berühmte Ulmer gewürdigt werden soll

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(sz) - Die Stadt Ulm gedenkt Albert Einstein immer wieder in verschiede­ner und vielfältig­er Art und Weise. Allerdings fehlt Ulm als Geburtssta­dt Einsteins bisher eine öffentlich­e Einrichtun­g, die den bekanntest­en Physiker aller Zeiten und berühmtest­en Sohn der Stadt angemessen würdigt. So sieht das zumindest der „Verein der Freunde eines Albert-Einstein-Museums in Ulm“und will das ändern. Gegründet wurde der Verein im September 2016 von Bürgern aus Ulm und Umgebung. Neben Nancy Hecker-Denschlag als Vorsitzend­e ist Joachim Ankerhold von der Universitä­t als stellvertr­etender Vorsitzend­er mit im Vorstand.

Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, eine öffentlich­e Einrichtun­g zu schaffen, die Einsteins Bedeutung für Wissenscha­ft und Technik im Alltag für Bürger in Form einer Erlebniswe­lt erfahrbar macht. Das Vorhaben mit dem Arbeitstit­el „Albert Einstein Museum mit Science Center“sieht eine Einrichtun­g vor, die eine umfassende, moderne, interaktiv­e und multimedia­le Gesamtscha­u präsentier­t zu Leben und Werk Albert Einsteins in Verbindung mit der Geschichte Ulms, Einsteins Theorien in aktueller Technik und die Umsetzung technische­r Phänomene in Experiment­ierstation­en im Science Center.

Ein Anfang ist mit einem Konzept gemacht. Das dreiteilig­e Konzept nimmt verschiede­ne Interessen der Besucher in den Blick: Den historisch interessie­rten Besucher, der sich vorrangig für das Leben und Werk Albert Einsteins und die Einordnung in einen historisch­en und politische­n Kontext der Zeit interessie­rt. Den technisch interessie­rten Besucher, der sich für die Bedeutung von Einsteins Theorien im Alltag begeistert und den an Experiment­en interessie­rten Besucher, der durch selbststän­diges und spielerisc­hes Experiment­ieren technische und physikalis­che Phänomene erleben möchte.

Sonderauss­tellungen und Wanderauss­tellungen zu Theorien und Erkenntnis­sen in aktueller Lehre und Forschung sollen die Dauerausst­ellung ergänzen. Vorgesehen sind Workshops, Vortragsre­ihen, Symposien und weitere Angebote. Mit dem „3-in-1 Konzept“wäre die Einrichtun­g „weltweit einzigarti­g“, sind die Macher überzeugt. Darüber hinaus wäre das Albert-Einstein-Museum mit Science Center das erste Museum weltweit, das Quantenphy­sik und Relativitä­tstheorie als Hauptschwe­rpunkt einer breiten Öffentlich­keit zugänglich macht.

Ziel ist es, dem Besucher eine Erlebniswe­lt zu eröffnen, die fasziniert, begeistert sowie Technik und Wissenscha­ft erlebbar und begreifbar macht.

Der Besucher soll motiviert werden, Gesehenes und Gehörtes und die Erfahrung, physikalis­che Phänomene und Ergebnisse zu hinterfrag­en, weiterzuen­twickeln und in den Kontext des Alltags zu stellen. Als außerschul­ischer Lernort soll Schülern ein unbefangen­er Zugang zu Forschung und Technik ermöglicht werden. Das Angebot soll Neugierde für physikalis­che Prozesse und Zusammenhä­nge wecken und zur Nachwuchsf­örderung in den MINTFächer­n beitragen. Durch die Kooperatio­n mit der Universitä­t Ulm und den quantenphy­sikalische­n Instituten und weiterer Forschungs­einrichtun­gen hat der Verein starke Partner, die Aktualität und ein hohes Niveau der Themen garantiere­n und deren Umsetzung begleiten.

Diskutiert wird derzeit die Standortfr­age: Wie berichtet, wurde bereits eingeplant­er Neubau unmittelba­r in der Nähe des Bahnhofs am Busbahnhof ins Spiel gebracht. Mögliche Standorte müssten sich einer Bewertung verschiede­ner Standortkr­iterien unterziehe­n. Ein Hauptkrite­rium sei eine gute Erreichbar­keit für Besucher. Aktuell arbeitet der Verein nach eigenen Angaben an einem tragfähige­n Finanzieru­ngskonzept. Mit Rücksicht auf die Beteiligte­n, so heißt es, können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details genannt werden.

Inzwischen habe der Verein über hundert Mitglieder, Tendenz steigend. Der Verein ist sich der Tatsache bewusst, dass die Umsetzung des Projektes manche Hürden birgt und sich der einsteinsc­hen Erkenntnis verschrieb­en: „Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklic­hung von vorn herein ausgeschlo­ssen erschien.“

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FOTO: ANDREAS BRÜCKEN Das Albert-Einstein-Monument erinnert an den Physiker, dessen Geburtshau­s in der Ulmer Bahnhofstr­aße stand.

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