Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Landkreis zahlt 4,4 Millionen Euro für junge Flüchtlinge
(dtp) - Im Alb-Donau-Kreis leben zurzeit 133 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMA) – im Juli 2016 waren es 114. Die Zahlen hat Sozialdezernent Josef Barabeisch dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags vorgestellt. Demnach leben 96 der jungen Flüchtlinge in Einrichtungen, 26 in Gastfamilien und elf sind individuell untergebracht.
2016 habe man 4,5 Millionen Euro für die unbegleiteten Flüchtlinge aufgebracht, 2017 seien 4,4 Millionen Euro eingeplant. Zwei Sozialpädagogen im Kreis würden sich um die Unterbringung und Versorgung der jungen Flüchtlinge kümmern, zwei weitere würden ihnen in den Kommunen helfen, sagte Barabeisch. Ein runder Tisch solle die Netzwerkarbeit verbessern, außerdem organisiere der Landkreis das Ehrenamt.
Seit September 2014 habe der Kreis 55 Sprachkurse organisiert und angeboten. 2017 stünden 150 000 Euro für die Sprachförderung zur Verfügung. Für einen Dolmetscherpool habe es erste Schulungen für ehrenamtliche Dolmetscher im April gegeben. Ab Juli könne das Angebot genutzt werden.
2016 habe der Kreis 4,5 Millionen Euro für die unbegleiteten Flüchtlinge aufgebracht, 2017 seien 4,4 Millionen Euro eingeplant, erklärte Barabeisch. Die Beträge würden vom Land erstattet. Die 42 Helferkreise im Alb-Donau-Kreis bekämen pauschal je 1000 Euro als Aufwandsentschädigung etwa für ihre Administrationsarbeit und ihre Fahrdienste.
Kurt Wörner (CDU) appellierte im Ausschuss, man möge Tempo bei der Sprachvermittlung rausnehmen und solle mehr Nachsicht zeigen. Landrat Heiner Scheffold betonte, ohne Sprache sei keine erfolgreiche Integration und Ausbildung möglich.