Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Reihenweise Kunden im Internet abgezockt
27-Jähriger wegen Betrugs zu Gefängnisstrafe verurteilt
ULM (sz) - Wegen Internetbetrügereien in 54 Fällen hat das Landgericht Ulm einen 27-jährigen Ulmer zu einer dreieinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Um seine ausgeprägte Spielsucht zu finanzieren, soll er unter anderem Smartphones und Computer über eine Onlineplattform verkauft, die betreffenden Geräte aber nie ausgeliefert haben.
So verursachte er insgesamt einen Schaden in Höhe von über 60 000 Euro.
In einem zeitlich aufwändigen Verfahren arbeitete sich die 3, große Strafkammer durch die Anklagepunkte akribisch durch.2013 startete demnach die kriminelle Karriere des jungen Mannes, der seine Ausbildung abgebrochen hatte, um sich in Spielhallen in Ulm herumzutreiben. Um seine kostspielige Leidenschaft zu finanzieren, kam er zunächst auf die Idee, über das Internet Kleidung und Wertgegenstände zu bestellen und ohne sie zu bezahlen.
Sein Trick: Er benutzte die Namen seiner Hausnachbarn, um dann die Ware entgegen zu nehmen, die er im Internet wieder verkaufte.
Seine kriminellen Aktivitäten flogen erst auf, als er bei privaten Verkäufern Mobiltelefone bestellte und diese dann persönlich bei verabredeten Treffpunkten entgegennahm. Ein Verkäufer merkte, dass der Käufer mit gefälschten Zahlungsnachweisen operierte, nachdem er vor der Übergabe der Ware die Bankdaten überprüfen ließ. So war die benachrichtigte Polizei bei dem vereinbarten Treffpunkt in einer Ulmer Tankstelle dabei und nahm den Betrüger fest.
Seitdem sitzt der 27jährige Mann in Untersuchungshaft. Über seinen Rechtsanwalt ließ er im Verlauf des Prozesses wissen, dass er die Taten bereue. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft bestätigte er in allen Punkten.
In der dreijährigen Haft will er sich jetzt wegen seiner Spielsucht therapieren lassen.