Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Eine Feier mit viel Mühlengeschichte
Dreschmaschinenfest beim Sägewerk Miller
SCHWENDI (sz) – Auf dem Betriebsgelände des Sägewerks Miller hat das Dreschmaschinenfest stattgefunden. Mit diesem Fest wurde auch das fünfjährige Bestehen des Heimatkundlichen Vereins gefeiert. Nach Begrüßung durch Vorstandsmitglied Markus Lauber machten sich rund 30 interessierte Gäste mit Geschäftsführer Richard Miller auf einen Rundweg durch das Betriebsgelände des Sägewerks.
Miller gab einen genauen Einblick in die Arbeitsabläufe der einzelnen Werkshallen. Von der Anlieferung des Rohstoffes Holz, über Verarbeitung, Fertigstellung und Versand des Fertigproduktes erklärte Miller auf dem einstündigen Rundgang alles Wissenswertes. Auch über die Holzverarbeitung in früheren Jahren und weiterer Nutzungen des Anwesens Miller gab der Geschäftsführer in seinem Vortrag Einblick.
1865 als Wassertriebwerk mit Hammermühle an der Rot erbaut, wurde 1880 das Sägewerk gegründet. Von 1885 bis heute fertigt die Firma Miller Holzkisten für Firmen aus näherer und weiterer Umgebung auf dem Betriebsgelände. Während des Rundgangs konnte eine Dreschmaschine aus dem Jahr 1922 begutachtet werden. Diese Dreschmaschine wurde vom Heimatkundlichen Verein aus dem Nachlass eines abgerissenen Bauernhaus gerettet und befindet sich seither im Besitz des Vereins. Nach der Betriebsbesichtigung präsentierte die Schwester des Geschäftsführers, Eva Hempfer, in einem Bildervortrag die Geschichte der Firma.
Eva Hempfer hatte einmalige Bilder vom Bau des Sägewerks bis über Familienbilder über mehrere Generationen hinweg ausgesucht und detailgenau erklärt. Zu sehen waren auch Bilder von Pferden gezogenen Holzwagen, beschwerlicher Handarbeit in früherer Zeit auf dem Betriebsgelände wie auch von einem Brand im Jahr 1983.
Nach der Buchvorstellung des Bildbands „In und um Schwendi“mit Bilder von Max Hammer, Walter Hammer und weiterer Bilder durch Frido Kurz dankte Markus Lauber Richard Miller und Eva Hempfer für ihre Vorträge und bedachte beiden mit einem passenden Buchgeschenk. Anschließend ließen die Gäste den Abend bei roter Wurst auf Wecken und Getränken ausklingen.