Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein neuer Fluchtwegeplan will eingeübt werden
Jährliche Einsatzübung der Mietinger Feuerwehren an der Grundschule Baltringen
BALTRINGEN - Die jährliche Einsatzübung der Feuerwehren der Gesamtgemeinde Mietingen hat heuer bei der Grundschule Baltringen stattgefunden. Erstmals wurde das neue Fluchtwegesystem der Schule erprobt. Auch die aktuelle Kommandostruktur hatte ihren Praxistest zu bestehen.
Angenommen wurde ein Brand in der Bücherei der Schule, wo Schüler und Lehrer ein Nachtquartier aufgeschlagen hatten. Zu retten waren mehrere Schüler, darunter ein Rollstuhlfahrer.
Um 18.40 Uhr löst die Leitstelle „Vollalarm Brand“aus. Dichter Rauch dringt aus dem oberen Stockwerk, die Rauchmelder verbreiten einen so ohrenbetäubenden Lärm, dass es im Inneren der Schule nicht auszuhalten ist. Schon fünf Minuten später ist die örtliche Wehr zur Stelle. Schläuche werden ausgerollt, die Wasserversorgung wird aufgebaut. Bereits um 18.50 Uhr heißt es: „Wasser marsch.“Ein kleiner Trupp mit Atemschutzgerät nimmt im Gebäude die Personensuche auf. Dabei hilft ein Lichtsignal am Eingang, das darauf hinweist, in welchem Raum der Rauchmelder ausgelöst wurde. Ein Rettungsplan weist den Weg. Nach und nach treffen auch die Wehren von Mietingen und Walpertshofen ein. Kurz vor 19 Uhr fährt die Laupheimer Feuerwehr mit ihrer Drehleiter im Schulhof vor. Deren Einsatz ist notwendig, um einen angeblich querschnittsgelähmten Schüler in der Rettungstrage aus dem ersten Stock zu retten. Dazu wird eine Beleuchtung aufgebaut. Ein Notstromaggregat liefert die Energie. Auf ein Hindernis stoßen die Floriansjünger bei der Außentür zur Fluchttreppe. Sie ist verschlossen und muss aufgebohrt werden. Das gelingt im Nu.
Mehrere Feuerwehrleute dokumentierten den Einsatz. Auch Bürgermeister Robert Hochdorfer und einige Gemeinderäte waren zur Stelle. Baltringens Kommandant Reiner Gantner erläuterte das Szenario und leitete die Manöverkritik ein. Grund der Übung sei der geänderte Fluchtwegeplan der Schule gewesen. „Das wollten wir einfach einmal beproben.“Seine erste Bewährungsprobe musste auch die neue Kommandostruktur mit Einsatzleitung und Zugführung bestehen. „Das ist noch nicht so rund gelaufen“, beobachtete Helmut Blersch. Dem Einsatzleiter obliegt die gesamte Koordination von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Der Zugführer ist ausschließlich für den Feuerwehreinsatz verantwortlich. „Das müssen wir in der Gemeinde noch weiter üben“, empfahl Blersch.