Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Vettel-Lob und Rosberg-Schelte
MEXIKO-STADT (SID) - Lewis Hamilton musste keine Sekunde überlegen. „Nein“, sagte der Formel-1-Dominator klipp und klar auf die Frage, ob seine phänomenale Vorstellung in diesem Jahr auch mit Nico Rosberg an der Seite möglich gewesen wäre. Was zunächst wie ein Lob für den noch amtierenden Weltmeister daherkam, war in Wahrheit eine gnadenlose Abrechnung mit seinem ehemaligen Teamkollegen. Die Atmosphäre bei Mercedes sei 2016 völlig vergiftet gewesen, ließ Hamilton vor dem Großen Preis von Mexiko (Sonntag, 20 Uhr/RTL und Sky) durchblicken. Und natürlich war Rosberg dafür verantwortlich, mit seinem neuen Kollegen Valtteri Bottas sei die Dynamik im Team viel besser. Der Finne sei ein „außergewöhnlicher Mensch“, der durch „harte Arbeit gewinnen“will. Und nicht durch Politik, sollte das wohl heißen. Hamilton jedenfalls sieht sich vor der möglichen Rückkehr auf dem WM-Thron an diesem Wochenende auf einem „neuen Level: Ich fühle mich so gut wie nie zuvor, physisch und mental.“Nach seinem neunten Saisonsieg zuletzt in den USA hat er 66 Punkte Vorsprung auf Sebastian Vettel im Ferrari, 75 Punkte sind in dieser Saison maximal noch zu gewinnen. In Mexiko reicht Hamilton schon Platz fünf zum vierten WM-Titel. Bisher neun Rennsiege, elf Poles – der Brite sieht sich in diesem Jahr auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Und der Kampf mit Vettel, der mittlerweile zu seinen Gunsten entschieden ist, habe dazu beigetragen. „Wenn du gegen einen viermaligen Weltmeister fährst, weißt du, dass du gegen einen der Besten fährst. Du fährst gegen jemanden, der in Form ist“, sagte der 32-Jährige. „Ich liebe diese Herausforderung. Es geht darum, nicht als Erster zu straucheln.“