Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Bahnhofstraße: Polizei zeigt mehr Präsenz
Kriminalität aber auf niedrigem Niveau
ULM (heo)- Nach den Beschwerden einiger Händler der Bahnhofstraße über Alkohol-, Drogenexzesse sowie Gewalt in der Ulmer Fußgängerzone im Bereich der oberen Bahnhofstraße äußerte sich jetzt Ulms Polizeipräsident Christian Nill bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts für den Weihnachtsmarkt zur Situation.
Der Polizei sei klar, dass im verengten Raum zwischen McDonaldsContainer und der Baustellen am Bahnhof sowie den Sedelhöfen eine „komplexe Situation“bestehe. Viele „sozial schwächere Menschen“, die vorher vor dem Bahnhof „gelagert“hätten, wären durch Baustellen plötzlich Teil des täglichen Anblicks auf der Fußgängerzone geworden. Aufgrund eines oft verstörenden Bildes von Betrunkenen und Wohnsitzlosen, habe sich dadurch „gefühlt“die Sicherheitslage verändert.
Wie Nill betonte, wirklich nur gefühlt: Von Januar bis September diesen Jahres wurden bei der Polizei im Bereich der oberen Bahnhofstraße nur 40 Straftaten zur Anzeige gebracht. Das sei wenig. In ganz Ulm seien in ganz Ulm so wenig Delikte bekannt geworden, wie fünf Jahren nicht.
Selbstkritisch gab sich Nill, was die Strategie der Ordnungshüter angehe: Die Polizei werde ab sofort in dem Bereich öfters in Uniform statt in Zivil Präsenz zeigen. Und es ändere sich nicht nur die Kleidung der Beamten, nein, die Staatsgewalt zeige dort generell „mehr Präsenz“. Und das mit zusätzlichen Kräften.
Die Polizei sei zudem mit der „Rauschgiftermittlungsgruppe“vor Ort. Es sei im Präsidium bekannt, dass Drogenabhängige nach dem Besucher der Praxen für Drogen-Ersatztherapie rund um die Bahnhofstraße, oftmals versuchen würden, die verschriebenen Opiate wie Methadon zu verkaufen.
OB kritisiert das City Marketing
Ulms Oberbürgermeister Czisch beklagte, dass Ulm durch die Kommunikationsstrategie des City Marketings zu Unrecht „Negativmarketing“erhalten habe. Ein zufällig gefilmter Autoaufbruch an der Bahnhofstraße, der bei einer Veranstaltung gezeigt wurde, habe etwa einen falschen Eindruck der Stadt vermittelt. Die Täter seien „längst verhaftet“und zudem sei es der einzige Aufbruch in diesem Gebiet im gesamten Jahr gewesen.