Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wolf entdeckt musikalische Schätze des Klosters neu
Kartenvorverkauf läuft – Konzert am Sonntag in Bad Schussenried in St. Magnus
BAD SCHUSSENRIED (böl) - „Schätze aus dem Klosterarchiv“lautet der Titel des großen Kirchenkonzerts, das Chor und Orchester Sankt Magnus am Sonntag, 26. November, geben. Kirchenmusikdirektor Matthias Wolf hat in mühevoller Recherche Werke zusammengetragen, die einst Teil des Schussenrieder Klosterarchivs waren – und inzwischen jedoch in alle Winde verstreut sind.
Bewusst beinhaltet das Konzertprogramm nur Kompositionen, die seit Jahren nicht mehr aufgeführt wurden. Einige davon seit mehr als 100 Jahren. „Das Archiv des Klosters Schussenried wurde nach der Säkularisation in alle Winde verstreut“, erklärt Wolf. Seinen Recherchen zufolge gab es in den Folgejahren einen Rechtsstreit um das Erbe und infolgedessen wurden große Bestände der umfassenden Schussenrieder Klosterbibliothek verkauft.
„In diesem Konzert legen wir bewusst den Fokus auf Stücke, die unbekannt sind. Der Zuhörer kann sich auf satte barocke und frühklassische Werke freuen“, verspricht der Kirchenmusikdirektor. Einziger Ausreißer im Programm seien die Werke von Franz Bühler, „das ist schon fast frühromantisch“. Als Hauptwerk erklingt die Messe F-Dur des Schussenrieder Chorherrn Norbertus Graf, der 1775 Musikdirektor des Klosters war. Er komponierte im Zeitstil der Wiener Klassik, was Reminiszenzen an barocke Formen aber nicht ausschließt. Außerdem erklingen marianische Antiphonen der Barockkomponisten Rathgeber, Abt Gallus Zeiler und Franz Bühler. Als klangliche Besonderheit wird ein Concerto für vier Blockflöten und Violinen des Dresdener Hofkomponisten J. D. Heinichen erklingen. Abgerundet wird das Konzert mit zwei Marienkompositionen von Wolf.