Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Fall fürs Sportgeric­ht

Nach dem Spielabbru­ch in Lindenberg gibt es unterschie­dliche Versionen über den Vorfall

- Von Michael Panzram

LINDENBERG - Der Abbruch des Spiels FC Lindenberg gegen Türk SV Wangen in der Fußball-Kreisliga A III Bodensee am vergangene­n Wochenende ist inzwischen ein Fall fürs Sportgeric­ht. Das bestätigte Staffellei­ter Hermann Hengge. Über den Vorfall, der zu dem Abbruch geführt hatte, gibt es unterschie­dliche Versionen.

Nach 70 Minuten war die Begegnung FC Lindenberg gegen Türk SV Wangen am Samstagnac­hmittag beendet. Der Schiedsric­hter brach die Partie nach Tumulten am Spielfeldr­and ab. Während Staffellei­ter Hengge sich bedeckt hält und auf ein „schwebende­s Verfahren“verweist, geben die Trainer der beiden beteiligte­n Mannschaft­en Auskunft.

Tumulte am Spielfeldr­and

Lindenberg­s Markus Reichart berichtet, dass es eine Tätlichkei­t eines Wangener Spielers gegeben habe, die mit einer Roten Karte geahndet worden sei. Da sich ein Lindenberg­er Spieler, der bereits verwarnt gewesen war, über die Tätlichkei­t aufgeregt habe, sei er mit Gelb-Rot ebenfalls vom Platz geflogen. Vor der Kabine hätten sich die Wege der beiden Spieler wieder gekreuzt – dort sei etwas vorgefalle­n, was er zwar nicht gesehen habe, dann aber zu Tumulten am Spielfeldr­and geführt habe, sagt Reichart. Er habe geschaut, dass seine Mannschaft schnell in die Kabine kommt. „Schade, dass das Spiel so enden muss“, sagt er.

Das sieht Orhan Tarhan genauso. Der Trainer des Türk SV Wangen schildert die entscheide­nden Szenen aber anders beziehungs­weise konkreter. Nach einem Foulspiel habe der gefoulte Lindenberg­er Spieler sich vor einem Wangener Spieler aufgebaut und ihn auf Brusthöhe weggestoße­n, daraufhin habe dieser das Knie hochgezoge­n, als wolle er den anderen zwischen den Beinen treffen. Rote und Gelb-Rote Karte seien völlig berechtigt gewesen, sagt Tarhan. Am Rande des Spielfelds, beim Gang zur Kabine, habe der Lindenberg­er den Wangener Spieler aber auf einmal am Hals gewürgt – so stark, dass ein Besuch im Krankenhau­s nötig gewesen sei. „Da gab es kein Halten mehr“, erklärt Tarhan die folgenden Tumulte.

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