Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Vier neue Tanks für künftigen Weltmarkt
Information im Gemeinderat: Firma Olin in Baltringen möchte die Produktion erweitern
Die Firma Olin in Baltringen möchte die Produktion erweitern.
BALTRINGEN – Die Firma Olin in Baltringen möchte die Produktion erweitern, erläuterte Betriebsleiter Holger Rau dem Mietinger Gemeinderat Mietingen – das hat Auswirkungen auf das Dorf. „Wir wollen weiter wachsen“, sagte er. Das bringe nicht zuletzt die Energiewende mit sich, denn die in Baltringen, Stade an der Elbe und Rheinmünster hergestellten Verbundstoffe finden Verwendung bei der Herstellung von Rotorblättern für Windkraftwerke. Olin sei Marktführer bei der Produktion von Epoxidharzen, die bei der Beschichtung von Gartenmöbeln oder Tiefgaragenböden nicht mehr wegzudenken seien.
Derzeit hat Olin – die Blue Cube Germany Assets GmbH & Co.KG – in Baltringen die Zulassung zur Herstellung von bis zu 20 000 Tonnen Epoxidharzen im Jahr. Diese Grenze werde in einigen Jahren erreicht, erklärte Holger Rau. Angestrebt sei eine Erweiterung auf 30 000 Tonnen. Ein Antrag dazu sei bereits beim Regierungspräsidium Tübingen eingereicht worden. Mit der Kapazitätserweiterung werde der Betrieb in Baltringen zu einem Störfallbetrieb „oberer Klasse“, was mit neuen Pflichten verbunden sei. Dazu zähle die Mitteilungspflicht gegenüber der Bevölkerung. Bereits vor geraumer Zeit habe es deshalb eine öffentliche Informationsveranstaltung im Werk gegeben.
Betriebsleiter Rau erklärte auch, dass zu gegebener Zeit ein Flyer verteilt werden soll, in dem über die Produktion informiert und auf mögliche Gefahren hingewiesen werden soll. Bereits durchgeführt wurden als Voraussetzung für die Genehmigung eine Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Lärmschutzgutachten. Dieses hatte zur Konsequenz, dass die Lüftungsanlage modernisiert wird, um den Lärm zu reduzieren. Größte Lärmquelle bleibe jedoch der Verkehrslärm der B 30.
Die Produktionserweiterung bringt auch bauliche Veränderungen mit sich. So soll ein neuer Lastwagen-Parkplatz angelegt werden – zur Sicherheit mit einem Auffangbecken ausgestattet. Der Haupteingang bekommt einen neuen Platz.
Am meisten ins Auge fallen dürfte der Bau von vier weiteren Tanks neben den bereits bestehenden. Das vom Betrieb ausgehende Gefahrenpotenzial schätzt Rau als gering ein. Mit der örtlichen Feuerwehr fänden auf dem Betriebsgelände regelmäßig Übungen statt, vor allem zur Menschenrettung im Brandfall. Der Gefahrenabwehrplan werde regelmäßig mit der Baltringer Wehr abgestimmt. Routineprüfungen sollen einen sicheren und störungsfreien Betrieb gewährleisten. Auch würden die Behörden regelmäßig Kontrollen durchführen. In den Lagern sorgten Sprinkleranlagen für die rasche Löschung von Bränden.