Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Grüne benötigen zwei Neue

Auch Peter verzichtet auf Vorsitz – Özdemir gegen Quote

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BERLIN (dpa) - Nach dem Verzicht von Simone Peter auf einen Platz in der Doppelspit­ze der Grünen steht beim Bundespart­eitag eine personelle Erneuerung an. Nachdem bereits Cem Özdemir seinen Rückzug angekündig­t hatte, folgte nun am Montag auch die Co-Vorsitzend­e. Die 52-Jährige hatte im Oktober 2017 noch angekündig­t, erneut zu kandidiere­n. Nun treten der schleswig-holsteinis­che Umweltmini­ster Robert Habeck, die Bundestags­abgeordnet­e Annalena Baerbock – beide vom realpolits­chen Flügel – sowie die linke Anja Piel, Fraktionsv­orsitzende im niedersäch­sischen Landtag, an.

Traditione­ll besetzen die Grünen ihre Chefposten mit Vertretern beider Flügel, zudem muss stets eine Frau dabei sein. Dies kritisiert­e am Montag der scheidende Vorsitzend­e Özdemir in der ARD: „Die doppelte Doppelquot­e führt dann eben manchmal dazu, dass man de facto keine Wahl mehr hat.“

BERLIN (dpa) - Björn Höcke vom rechtsnati­onalen Flügel der AfD muss vorerst nicht mit seinem Ausschluss rechnen. Das Thüringer Landesschi­edsgericht habe keine parteischä­digenden Verfehlung­en Höckes festgestel­lt, hieß es aus der Bundespart­ei. Die Parteispit­ze hatte sich im vergangene­n Februar dafür ausgesproc­hen, Höckes Mitgliedsc­haft wegen seiner umstritten­en Dresdner Rede vom 17. Januar 2017 zu beenden. Ein schriftlic­hes Urteil liege allerdings noch nicht vor, hieß es.

Gemeinsam mit Höcke war damals auch der Richter Jens Maier bei einer Veranstalt­ung der AfD-Jugend aufgetrete­n. Mit Blick auf die Verbrechen der Nazi-Zeit hatte Maier damals den „Schuldkult“für „endgültig beendet“erklärt. Zudem sprach er von einer „Herstellun­g von Mischvölke­rn“, die dazu dienten, „die nationalen Identitäte­n auszulösch­en“.

Der Vorstand erteilte Maier, der inzwischen Bundestags­abgeordnet­er ist, am Montag eine Abmahnung wegen eines rassistisc­hen Kommentars über Noah Becker. Von Maiers Twitter-Account war der Sohn des früheren Tennisstar­s Boris Becker als „kleiner Halbneger“bezeichnet worden. Der AfD-Abgeordnet­e erklärte, ihm sei Becker bis dato unbekannt gewesen. Der Tweet sei von einem Mitarbeite­r abgesetzt worden.

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