Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mancher Kunde kommt noch mit D-Mark
Bis heute wurden 12,6 Milliarden D-Mark noch nicht in Euro umgetauscht
LAUPHEIM - „Es kommt nicht oft vor, aber manche Kunden kommen noch mit D-Mark-Beständen.“Derart beantwortet Marion Fakler, Pressesprecherin der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal, die Frage, ob in der Region wohl noch Geld der alten Währung im Umlauf ist. Und nicht nur sie bestätigt: Immer wieder taucht die Mark noch auf.
Vor gut 16 Jahren, am 1. Januar 2002, hat der Euro die D-Mark als Zahlungsmittel abgelöst. Trotz dieser inzwischen bereits recht langen „Euro-Zeit“sind unzählige D-MarkMünzen und -Scheine bis zum heutigen Tag nicht in Euro umgetauscht worden. Laut Angaben der Bundesbank sind bundesweit noch 12,6 Milliarden D-Mark im Umlauf.
Immer wieder geschieht es, dass Menschen längst vergessene DMark-Schätze finden und in den heutigen Euro-Gegenwert eintauschen möchten. Laut Angaben der Bundesbank werden pro Jahr etwa 100 Millionen D-Mark in Euro umgetauscht.
Sylvia Höhn von der Volksbank Biberach-Ulm berichtet: „Bei uns passiert es etwa zwei Mal pro Monat, dass jemand D-Mark in Euro tauschen möchte.“Dies sei auch problemlos möglich: „Wir haben noch eine Zählmaschine in Biberach, die D-Mark zählt“, sagt Höhn. Mit dieser Maschine werden die abgegebenen Beträge gezählt, der entsprechende Gegenwert wird den Kunden anschließend in Euro ausgezahlt. Die DM-Münzen und Scheine werden dann zur Bundesbank weitergeschickt, wo sie aufbewahrt werden.
Für viele Menschen haben die Münzen und Scheine jedoch einen Erinnerungswert. „Ein paar Händler bieten sogar noch an, dass man in DMark bezahlen kann“, weiß Höhn zu berichten. Vor allem ältere Menschen rechneten bei Einkäufen oftmals noch immer die Euro- in DMark-Preise um.
Auch bei der Kreissparkasse Biberach ist die Deutsche Mark noch immer ein Thema. „Hier in Biberach in unserer Hauptstelle kommt es nahezu täglich vor, dass Kunden DMark in Euro umtauschen“, sagt Pressereferentin Ursel Straub-Neumann. In Laupheim, Riedlingen und Ochsenhausen sei es etwa zwei Mal im Monat der Fall, in Biberach am Marktplatz etwa fünf Mal im Jahr, in Bad Buchau und in Bad Schussenried ein Mal pro Monat.
Geld kommt aufs Konto
„Das Bargeld wird zentral bei uns in der Hauptstelle bearbeitet“, sagt Ursel Straub-Neumann. Auch dort steht noch eine D-Mark-Geldzählmaschine. „Das Geld wird auf dem Kundenkonto gutgeschrieben, gesammelt und drei bis vier Mal pro Jahr an die Deutsche Bundesbank abgeliefert“, so die Pressereferentin.
Ähnlich verfährt man bei der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal, erklärt Marion Fakler. Dort komme es etwa einmal im Monat vor, dass Kunden noch D-Mark aus Sammlungen bringen – und zwar in ganz unterschiedlichen Beträgen im Wert von bis zu 1000 Euro.
Ob es auch größere D-Mark-Reste gibt, weiß Fakler nicht: „Davon erfahren wir nicht.“Denn bis zu 1000 Euro könne die Bank den Betrag direkt dem Kundenkonto gutschreiben und das Bargeld dann bei der Bundesbank abliefern. Wer mehr DMark umtauschen will, müsse das bei der Landeszentralbank direkt tun. Und dabei müssen erst ein paar eindringlichere Fragen beantwortet werden.