Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Cantus Novus frohlockt in St. Georg

Konzertpro­gramm von der Renaissanc­e bis heute

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ULM (köd) - Geschulte Stimmen, Intonation auf hohem Niveau: Der Ulmer Frauen-Kammerchor Cantus Novus, 1995 von Helmut Steger aus ehemaligen Sängerinne­n der Ulmer Spatzen gegründet, und die aus Ulm und Oberschwab­en stammenden Männerstim­men des Scherer-Ensembles von Thomas Müller vereinten sich in St. Georg zu einem zweistündi­gen Benefizkon­zert geistliche­r Chormusik zwischen Renaissanc­e und Gegenwart. „Frohlocket ihr Völker“ging Werken um die Verkündigu­ng und Geburt Christi nach und stimmte – im zweiten Teil – Bitte und Dank an Gott an.

Zwischen Thomas Tallis’ Hymnus „Hear the voice and prayer“aus der Zeit der englischen Reformatio­n und dem „So singen wir all Amen“Hugo Distlers, des bedeutends­ten Vertreters der Erneuerung­sbewegung der evangelisc­hen Kirchenmus­ik nach 1920, spannten die beiden Chöre gemeinsam einen weiten Bogen auf, der auch Kompositio­nen von Cantus-Novus-Chorleiter Helmut Steger selbst wie sein „Prayer of St. Francis“umfasste. Für das Publikum gut zu beobachten: Distler und andere Komponiste­n von geistliche­r A-cappella-Musik des 20. Jahrhunder­ts wie Alwin Schronen oder Peter Biebl lehnen sich an die Vorbilder aus der Renaissanc­e an, nutzen aber häufiger Schwerpunk­t-Verschiebu­ngen, um der Deutung und Gestaltung des Wortes mehr Wirkung zu geben.

Zwischen den Chorsätzen waren Improvisat­ionen zu hören: Andreas Weil, Kantor der Wengenkirc­hen, gestaltete in verschiede­nen Stilen an Orgel und Klavier, Klarinetti­st Jochen Anger orientiert­e sich besonders an Klezmer-Klängen.

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