Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Achstetten will fast sieben Millionen Euro ausgeben
Gemeinde muss für die kräftigen Investitionen zwei Millionen Euro neue Schulden aufnehmen
ACHSTETTEN - Die Gemeinde Achstetten möchte in diesem Jahr fast sieben Millionen Euro investieren und hierfür etwa zwei Millionen Euro neue Schulden aufnehmen. Das ging am Montag aus den Haushaltsplan-Vorberatungen im Gemeinderat hervor.
Ja, is denn scho Weihnachten? Wie einst Franz Beckenbauer in der Fernsehwerbung fühlte sich offenbar Oberholzheims Ortsvorsteher Stephan Sachs in der Ratssitzung am 18. Dezember, als er sich bei der ersten Haushaltsplanvorberatung über das enorme Investitionspaket in Höhe von rund 650 000 Euro für seinen Teilort freute wie ein Kind über die Bescherung an Heiligabend. Bürgermeister Kai Feneberg betonte nun zu Beginn der zweiten Beratung am Montag, dass die Summe – ebenso wie die Beträge für die anderen Teilorte – noch nicht in Stein gemeißelt sei. „Wir wollen heute ja über die vorgeschlagenen Maßnahmen diskutieren. Da kann auch noch etwas gestrichen werden“, sagte er.
Die Debatten hielten sich freilich in Grenzen, und jeder Teilort bekam alle auf der Maßnahmenliste aufgeführten Wünsche erfüllt. Mit einer Ausnahme: Auf Anregung Fenebergs wird die mit 10 000 Euro veranschlagte Bodensanierung der Turnhalle in Achstetten aufgeschoben. Da der Boden in naher Zukunft ohnehin komplett erneuert werden müsse, könne man sich eine erneute „Flickschusterei“sparen. Der Rat folgte dem Argument und strich die Investition aus der Liste.
Mit Abstand größter Ausgabebrocken sind die 2,5 Millionen Euro für den Schulumbau in Achstetten inklusive Umbau der Außenstellen, gefolgt vom Kindergartenneubau in Stetten (1 Million Euro). In Bronnen summieren sich Grunderwerbskosten auf ebenfalls knapp eine Million Euro. Die Erstellungen von Bebauungsplänen werden dort mit 60 000 Euro veranschlagt, hinzu kommen Ausgaben für den Sportanlagen-Zuschuss an die Sportfreunde Bronnen in Höhe von 43 000 Euro und der Austausch des Bodenbelags im Gemeindezentrum für 35 000 Euro. Auf die mittelfristige Aufgabenliste wurde der Ausbau des Gemeindeverbindungswegs nach Burgrieden mit veranschlagten Kosten von 130 000 Euro gesetzt.
In Oberholzheim verschlingt der Anteil der Gemeinde am Gewerbegebiet Engelberg 400 000 Euro, die Sanierung der sanitären Anlagen in der Wielandhalle soll rund 100 000 Euro kosten. Mittelfristig fallen in dem Teilort rund 1,5 Millionen Euro für einen zentralen Abwasserkanal und 40 000 Euro für weitere Sanierungsmaßnahmen an der Halle (Dach, Fassade) an.
In Stetten sollen als zweitgrößter Posten nach dem Kindergartenneubau rund 625 000 Euro für Grunderwerb, darüber hinaus 150 000 Euro für den Umbau des alten Kindergartens zu Asylunterkünften und jeweils 35 000 Euro für die Erstellung eines Bebauungsplans und die Wegesanierung bei der Rauglenbrücke ausgegeben werden.
In Achstetten selbst soll die Erneuerung der Beleuchtung an der Laupheimer Straße 160 000 Euro kosten. Für einen Zuschuss an die TSG für die Kaltsporthalle und die Erneuerung der Heizung im Rathaus sind jeweils 40 000 Euro, für den Grunderwerb zur Errichtung eines Festplatzes 35 000 Euro und für die Server-Anschaffung im Rathaus 30 000 Euro eingeplant. Allgemeine Grunderwerbe werden mit 100 000 Euro veranschlagt.
Pro-Kopf-Verschuldung bleibt unterdurchschnittlich
Die Gesamtinvestitionssumme von 6,79 Millionen Euro könne nur mit einer Darlehensaufnahme in Höhe von 1,9 Millionen Euro gestemmt werden, verdeutlichte Kämmerer Stefan Echteler. Die Verbindlichkeiten steigen damit auf rund 2,5 Millionen Euro, womit sich die Pro-KopfVerschuldung von 170 auf gut 500 Euro erhöhe. Damit liege man aber immer noch unter dem Durchschnittswert von 634 Euro der Gemeinden vergleichbarer Größe in BadenWürttemberg, sagte Echteler.
Endgültig entschieden wird über die Investitionen aber erst mit der noch ausstehenden Verabschiedung des Haushalts.